Deutsche Unternehmen blicken sorgenvoll in die Zukunft
Die deutsche Wirtschaft sieht sich anhaltenden Herausforderungen gegenüber. Laut einer aktuellen Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) erwarten knapp zwei Fünftel der deutschen Firmen in diesem Jahr einen Produktionsrückgang. Lediglich knapp ein Viertel der befragten Unternehmen prognostiziert eine Zunahme. Diese ernüchternden Zahlen offenbaren eine weitere Eintrübung der ohnehin gedämpften Erwartungshaltung gegenüber der letzten Herbstumfrage.
Einige Lichtblicke scheinen dennoch durch, insbesondere in der Beschäftigungslage. So verbesserten sich die Beschäftigungserwartungen leicht: 23 Prozent der Firmen planen, ihre Belegschaft zu erweitern, wohingegen 35 Prozent einen Rückgang befürchten. Trotz eines kleinen Aufschwungs im Saldo ändert dies jedoch nichts am grundsätzlich negativen Trend.
Interessanterweise variieren die Produktionsausblicke regional. Besonders in der Region Südost, zu der Sachsen und Thüringen zählen, hält sich der Optimismus der Unternehmen im Gleichgewicht mit den Pessimisten. Hier könnten florierende Branchen wie die Elektroindustrie sowie die Informations- und Kommunikationsbranche für eine ausgeglichenere Lage sorgen. Dem gegenüber steht die Region Nordost, wo fast die Hälfte der Unternehmen mit Einbußen in der Produktion rechnet.
Auch der kooperative Mittelstand zeigt sich wenig zuversichtlich. Der Mittelstandsverbund äußert sich zu den ersten Quartalszahlen als „Katerstimmung“. Die Prognosen fallen düster aus: Fast jedes zweite Unternehmen erwartet sinkende Umsätze. Der Ruf nach weniger Regulierung und einer Modernisierung des Steuerrechts ist unüberhörbar, ein Anliegen, das von 84 Prozent der Befragten geteilt wird.
Es bleibt abzuwarten, wie sich die deutsche Wirtschaft in diesem schwierigen Umfeld behaupten kann. Die Institute und Verbände liefern mit ihren Umfragen und Forderungen wichtige Impulse, um auf die Bedürfnisse der Wirtschaft aufmerksam zu machen und möglicherweise politische Maßnahmen anzustoßen. (eulerpool-AFX)