Deutsche Telekom: US-Tochter als Zugpferd – Aktienrückkäufe in Aussicht
Die Deutsche Telekom hat im dritten Quartal erneut vom dynamischen Geschäft ihrer US-Tochter T-Mobile US profitiert und konnte ihren Umsatz im Vergleich zum Vorjahr steigern. Die Wachstumszahlen blieben im Rahmen der Analystenerwartungen, während das Unternehmen seine Jahresprognose leicht angehoben hat. Der schwache US-Dollar bremste jedoch die in Euro ausgewiesenen Umsätze. Die Ausschüttung der Dividende wird für das Jahr 2025 von 0,90 Euro auf ein beispielloses Niveau von 1,00 Euro steigen. Für 2026 sind Aktienrückkäufe von bis zu 2 Milliarden Euro geplant.
An der Börse startete die Aktie mit einem Zuwachs, verlor jedoch im Tagesverlauf an Boden und schloss 1,2 Prozent tiefer bei 26,97 Euro. Über das laufende Jahr gesehen büßte der Kurs bislang rund fünf Prozent ein.
Paul Sidney von Berenberg erklärte, Umsatz und bereinigtes operatives Ergebnis (Ebitda AL) hätten die Erwartungen erfüllt, was vor allem der bekannten positiven Entwicklung in den USA zu verdanken sei. Der angehobene Ausblick sei dementsprechend konsequent. Auf dem heimischen Markt enttäuschten die Serviceumsätze hingegen.
Akhil Dattani von JPMorgan betonte, dass die Deutsche Telekom im Heimatmarkt schwächer als erwartet abschnitt, doch positive Überraschungen in anderen Regionen hätten das ausgeglichen.
Der Konzern meldete im dritten Quartal einen Umsatzanstieg von 1,5 Prozent auf 28,9 Milliarden Euro, was durch den schwachen US-Dollar nachjustiert wurde. Bereinigt um Währungseffekte und Unternehmensveränderungen lag das Wachstum bei 3,3 Prozent. Insbesondere die US-Tochter T-Mobile US sorgte für starke Ergebnisse.
In Deutschland sank der Umsatz um 1,8 Prozent auf 6,3 Milliarden Euro, da das fehlende Engagement bei der Fußball-EM 2024 nicht kompensiert werden konnte. Die Neukundengewinnung im Mobilfunkbereich lag bei 314.000 Vertragskunden. Organisches Wachstum im Servicebereich betrug 0,4 Prozent.
Der Glasfaserausbau zeigte Fortschritte: Die Zahl der FTTH-Kunden wuchs um 155.000 – ein Rekordwert. Christian Illek, Finanzchef der Telekom, stellte fest, dass die Investitionen in Glasfaser richtig sind, jedoch die Monetarisierung noch nachhinkt.
Das bereinigte operative Ergebnis des Konzerns stieg um 0,2 Prozent auf 11,1 Milliarden Euro, wobei das organische Wachstum 2,9 Prozent betrug. Der bereinigte Gewinn belief sich auf rund 2,7 Milliarden Euro, was einem Anstieg von 14,3 Prozent entspricht. Analysten hatten hier weniger erwartet. Ohne Berücksichtigung von Bereinigungen fiel der Gewinn um 17,9 Prozent auf 2,4 Milliarden Euro zurück, was auf Sondereffekte aus dem Vorjahr zurückzuführen ist. Der freie Cashflow sank im dritten Quartal um 9,2 Prozent auf 5,6 Milliarden Euro.
Die Managementprognose für das laufende Jahr sieht ein operatives Ergebnis von etwa 45,3 Milliarden Euro und einen freien Mittelzufluss von rund 20,1 Milliarden Euro vor, unter Annahme eines stabilen Wechselkurses von 1,08 Dollar je Euro. Da der Dollarkurs mittlerweile bei über 1,15 liegt, könnte dies bei der Umrechnung der US-Ergebnisse dämpfend wirken.

