Deutsche Staatsanleihen verlieren an Boden inmitten positiver US-Wirtschaftsdaten
Die Attraktivität deutscher Staatsanleihen fand im Handelsverlauf am Donnerstag ihre Grenzen, als der Euro-Bund-Future, der gemeinhin als Wegweiser der Anleihekurse gilt, einen Rückgang von 0,24 Prozent auf 131,19 Zähler verzeichnete. Die Rendite für zehnjährige Bundesanleihen stieg im Gegenzug auf 2,49 Prozent, was Investitionen in festverzinsliche Wertpapiere weniger begehrenswert erscheinen ließ.
Ein spürbarer Dämpfer für die Kurse war die Veröffentlichung überzeugender Konjunkturzahlen aus den Vereinigten Staaten. Besonders bemerkenswert war der Rückgang der Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe, der unter den Prognosen lag und ein robusteres Bild der amerikanischen Arbeitsmarktsituation zeichnete. Ferner sorgte das deutlich gestiegene Geschäftsklima in der Philadelphia-Region für Aufsehen, welches die Erwartungen der Analysten übertraf. Diese positiven Signale untermauern die Spekulation, die US-Notenbank könnte angesichts der anhaltenden, widerborstigen Inflation und starker Wirtschaftskennzahlen einen längeren Zeitraum an der Zinsschraube drehen als ursprünglich angenommen.
Währenddessen verbreitet die Bundesbank leichte Zuversicht in Bezug auf die deutsche Wirtschaftslage. Einem frischen Monatsbericht nach zu urteilen, dürfte das reale Bruttoinlandsprodukt in Deutschland im ersten Quartal einen leichten Anstieg verzeichnet haben – eine Wendung zum Positiven verglichen mit der bisherigen Annahme eines leichten Rückgangs. Die Prognose für das zweite Quartal bleibt allerdings bescheiden, da noch keine eindeutigen Anzeichen für eine Fortsetzung des Wachstumstrends im nächsten Quartal erkennbar sind. (eulerpool-AFX)