Finanzieller Lichtblick für Italiens Familien: 100-Euro-Bonus trotz Haushaltsengpass
In einem Zug der sozialen Unterstützung hat die italienische Regierung unter Führung von Giorgia Meloni die Auszahlung eines finanziellen Bonusses in Höhe von 100 Euro für bedürftige Familien verkündet. Mehr als eine Million Haushalte mit niedrigen Einkommen sollen von der Sonderzahlung profitieren – vorausgesetzt, sie verfügen über ein Jahresgehalt von unter 28.000 Euro und haben mindestens ein kindergeldberechtigtes Kind zu versorgen. Trotz einer knappen Kassenlage und einem beeindruckenden nationalen Schuldenberg von nahezu drei Billionen Euro hat sich die Rechtsregierung dazu entschieden, diese staatliche Extrazahlung, welche sie auf Gesamtkosten von circa 100 Millionen Euro taxiert, zu gewähren.
Allerdings wird die finanzielle Zuwendung nicht unmittelbar umgesetzt: Die Auszahlung, die ursprünglich für Dezember geplant war, ist aufgrund der angespannten Haushaltssituation auf Januar 2025 verschoben worden. Diese Verzögerung wirft Fragen auf, insbesondere im Kontext der bevorstehenden Europawahlen im Juni. Die Spekulationen mehren sich, dass der Zeitpunkt der Bonuszahlung politisch motiviert sein könnte, da Giorgia Meloni als Spitzenkandidatin der Partei Fratelli d'Italia, die gemeinsam mit zwei weiteren Rechtsparteien die Koalition bildet, in das Wahlrennen gehen wird. Trotz der Ambitionen auf europäischer Ebene plant Meloni, im Falle eines Wahlsieges nicht ins Europaparlament zu wechseln, sondern als Ministerpräsidentin Italiens im Amt zu bleiben.
Die wirtschaftliche Herausforderung, mit der das Land konfrontiert ist, zeigt sich durch die hohe Neuverschuldungsquote von 7,4 Prozent im vergangenen Jahr, womit Italien den Spitzenplatz in der Europäischen Union einnimmt. Nicht zuletzt unterstrich die zurückhaltende Haltung der Rechtskoalition im italienischen Parlament gegenüber der Reform der europäischen Schuldenregeln die skeptische Position der Regierung gegenüber der europäischen Schuldenpolitik. (eulerpool-AFX)