Deutsche Bank peilt europäische Führungsrolle an
Die Deutsche Bank hat sich ambitionierte Ziele für das Jahr 2028 gesteckt, bei denen höhere Erträge und Einsparungen die Rendite auf das materielle Eigenkapital von derzeit über 10 Prozent auf mehr als 13 Prozent steigern sollen. Vorstandschef Christian Sewing verkündete auf einer Investorenveranstaltung in London, dass die Bank 'langfristig der europäische Champion' werden möchte. Ein kontinuierliches Renditewachstum ist geplant, nicht erst im Jahr 2028.
Die Reaktion an der Börse fiel verhalten aus. Trotz positiven Anklangs am Nachmittag schloss die Aktie der Deutschen Bank am Abend mit einem Verlust von 3,3 Prozent. Kian Abouhossein von JPMorgan beschreibt die neuen Ziele als ehrgeizig und zeigt sich beruhigt über den verstärkten Fokus auf Kostensenkungen. Analysten stellen sich jedoch die Frage, welche internen Maßnahmen die Bank ergreifen kann, um die Profitabilität weiter zu steigern.
Ein zentraler Bestandteil der Wachstumsstrategie ist der verstärkte Einsatz von Künstlicher Intelligenz zur Automatisierung. Die Erträge sollen bis 2026 auf 37 Milliarden Euro ansteigen, während die Kosten nur noch weniger als 60 Prozent der Erträge ausmachen sollen. Zudem plant die Bank, die Dividende für Aktionäre ab 2026 auf 60 Prozent des Gewinns anzuheben.
Um ihre Ertragsziele zu erreichen, plant die Deutsche Bank Umschichtungen des Kapitals in wertschöpfende Geschäftsfelder. Der designierte Finanzvorstand Raja Akram kündigte an, ab 2026 gezielte Investitionen in diese Bereiche vorzunehmen.
Auch bei der Fondstochter DWS zeigt sich Zuversicht. Stefan Hoops bekräftigte das Ziel, den Gewinn je Aktie bis 2025 auf 4,50 Euro zu steigern. Die Kosten sollen dabei im Rahmen bleiben, um einen Vorsteuergewinn von 1,3 Milliarden Euro zu erzielen. In den darauffolgenden Jahren plant DWS zudem eine jährliche Gewinnsteigerung von 10 Prozent je Aktie.

