Deutsche Bahnchef Grube fordert Maut für Fernbusse

Aufgrund der ernst zu nehmenden Konkurrenz, die vor allem mit Kampfpreisen lockt, fordert Bahnchef Rüdiger Grube, dass Fernbus-Anbieter in Zukunft eine Maut zahlen sollen. Grund dafür ist, dass die Fernbusse “in Sachen Steuern und Abgaben im Vergleich zur Bahn massiv bevorzugt würden”, so Grube in einem Statement gegenüber der Zeitung “Ruhr Nachrichten”.

Flixbus

via flixbus.de

Bahn wittert Wettbewerbsverzerrung

“Wir müssen pro Person und Kilometer im Bahn-Fernverkehr mit Trassenbenutzungsgebühren von sechs Cent rechnen. Die Fernbusse zahlen für die Nutzung der Straßen keinen Cent Maut”, führt Grube fort. In Zahlen ausgedrückt, schlagen Ausgaben für die EEG-Umlage, Stromsteuer und Klimaabgabe bei der Deutschen Bahn pro Jahr mit knapp 300 Millionen Euro zu Buche. “Bus-Anbieter zahlen auch da keinen Cent. Hier ist der Gesetzgeber gefragt”, so Grube weiter. “Faire Wettbewerbsbedingungen erfordern auch eine Maut für den Fernbus.”

Der Bundesverband Deutscher Omnibusunternehmer (bdo) erwidert die Aussagen Grubes mit großer Skepsis. Schließlich sehe der Verband den Wettbewerbsvorteil ganz klar bei der Bahn angesiedelt. “Die Bahn erhält jährlich Milliarden-Subventionen vom Staat. Damit finanziert sie auch die Gebühren für Trassenpreise”, betonte Hauptgeschäftsführerin Christiane Leonard ebenfalls in einem heutigen Statement. Die Busse fahren der Vertreterin der Gegenpartei ohne jegliche Zuschüsse und somit komplett eigen-wirtschaftlich. Aufgrund der Abgaben für die Mineralölsteuer, kämen die Fernbus-Anbieter auch für alle Infrastrukturkosten auf. “Wer faire Wettbewerbsbedingungen will, der muss die Subventionen für die Bahn abschaffen”, betonte Leonard.

Ein großer Dorn im Auge ist für die Bahnvertreter die Tatsache, dass die Fernbusse zu unwirtschaftlichen Kampfpreisen fahren und oftmals auch unter der Gewinngrenze traktieren. “Die meisten Fernbusse fahren mit Verlust, obwohl sie in Sachen Steuern und Abgaben im Vergleich zur Bahn massiv bevorzugt werden.”, so Grube.

Busverband vermutet Ablenkungsmanöver des Bahnchefs

Grubes Kritik und Aufschrei wertet der Busverband als Ablenkungsmanöver. “Grube will mit seiner Fernbusmaut-Forderung nur von dem schlechten Verhandlungsergebnis mit der GDL ablenken, neue Streiks stehen bevor und werden sich auf das Ergebnis der Bahn auswirken”, so Leonard abschließend.

Fernbusse haben sich über die letzten zwei Jahre vermehrt integriert und werden auch von vielen ehemaligen Bahn-Stammfahrern bevorzugt genutzt. Dabei dürfte durchaus auch der recht günstige Preis, für teilweise beachtliche Strecken, locken. Zudem hat Busfahren auch etwas geselligeres, sodass auch kleinere Personengruppe die Busse nutzen um gemeinsame Wochenendausflüge zu realisieren. Die Fernbusse sind mit kostenlosem W-Lan ausgestattet, beinhalten auch Angebote wie kleine Snacks und genügend Platz für Gepäck. Als Nachteile werden die längere Fahrzeit sowie die Abhängigkeit vom Verkehrsfluss als auch der relativ geringe Sitzplatz gewertet.

Um auf dem Fernbus-Markt bestehen zu können, fusionierten die Anbieter Mein Fernbus und Flixbus im letzten Jahr und halten somit etwas mehr als 60 Prozent des gesamten Fernbus-Marktes. Um ein Monopol zu vermeiden, gab die Deutsche Bahn jüngst jedoch bekannt, das hauseigene Fernbus-Angebot bis 2016 zu vervierfachen.

Wirtschaft / Deutsche Bahn / Fernbusse / Rüdiger Grube
18.04.2015 · 14:37 Uhr
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