Deutsche Bahn schafft Familienreservierung ab: Empörung und Kritik
Die Deutsche Bahn hat mit dem jüngsten kleinen Fahrplanwechsel eine kontroverse Neuerung eingeführt. Eltern können bei Fernreisen keine pauschale Familienreservierung mehr vornehmen. Stattdessen müssen ab sofort alle Sitzplätze pro Familienmitglied einzeln bezahlt werden, was insbesondere für größere Familien zu empfindlichen Mehrkosten führt.
Parallel dazu hat die Deutsche Bahn die Preise für Sitzplatzreservierungen angehoben. In der zweiten Klasse kostet die Reservierung nun 5,50 Euro, während sich der Preis in der ersten Klasse auf 6,90 Euro erhöht hat. Für eine vierköpfige Familie summieren sich die Kosten für Hin- und Rückfahrt somit auf 44 Euro, was einer Verdopplung des bisherigen Preises entspricht. Diese Maßnahme hat zu einer Welle der Entrüstung geführt.
Der ökologische Verkehrsclub Deutschland (VCD) hat eine Petition gestartet, die bereits an einem Sonntagmorgen bemerkenswerte 66.000 Unterstützer fand. VCD kritisiert diesen Schritt als schädigend für das Image der Deutschen Bahn und als zusätzlich belastend für Familien. Unterstützung erhält diese Kritik auch von politischer Seite. So äuss;erte sich der SPD-Politiker Carsten Schneider skeptisch und appellierte an die Bahn, ihre Entscheidung zu überdenken, um Familienfreundlichkeit zu wahren.
Die Deutsche Bahn verteidigt die Abschaffung mit dem Hinweis, dass Kinder bis einschließlich 14 Jahre kostenlos in Begleitung der Eltern reisen. Trotzdem bleibt die Maßnahme umstritten.
Neben der Einführung der Familienreservierungstrennungen gibt es auch positive Neuerungen im neuen Fahrplan: Flexpreis-Tickets sind wieder bis zu einem Tag vor dem ersten Geltungstag stornierbar, und neue Rabattaktionen wurden eingeführt, die den Fahrgästen zugutekommen sollen.