Deutsche Anleihen auf Achterbahnfahrt - Fragiler Optimismus stützt den Markt
Die Wertentwicklung deutscher Staatsanleihen erlebte am Montag einen bemerkenswerten Rückgang. Der richtungweisende Euro-Bund-Future verbesserte sich um 0,33 Prozent auf 130,22 Punkte. Gleichzeitig zeigte sich eine Abnahme der Rendite für zehnjährige Bundesanleihen, die auf 2,63 Prozent sank.
Ein wesentlicher Treiber dieser Entwicklung ist die spekulative Erwartung möglicher Leitzinssenkungen in den Vereinigten Staaten. Unterstützt wird dieser Optimismus durch den enttäuschenden US-Arbeitsmarktbericht, der bereits am Freitag für Auftrieb sorgte. Besonders auffällig war die Revision der Beschäftigungszahlen der beiden vorangegangenen Monate, die signifikant nach unten korrigiert wurden. Diese Gegebenheiten erhöhen die Wahrscheinlichkeit, dass die US-amerikanische Notenbank bald zu Zinssenkungen übergehen könnte.
Ein politisches Spannungsfeld trägt zur Unsicherheit bei: US-Präsident Donald Trump rührt am Vertrauen in die statistischen Behörden, indem er die Entlassung der Chefin des Bureau of Labor Statistics (BLS) anstrebt. Ein Vorgehen, das Experten der Dekabank als bedenklich werten, da es die Unabhängigkeit sowohl der Federal Reserve als auch der Statistikbehörden zu bedrohen scheint.
Darüber hinaus trugen schwache Wirtschaftsdaten aus der Eurozone zur Marktbewegung bei. Der Sentix-Konjunkturindikator, erhoben vom gleichnamigen Analyseinstitut, fiel im August entgegen der Marktprognosen. Dies, obwohl in den vorherigen drei Monaten ein Anstieg zu verzeichnen war. Eine zusätzliche Belastung stellt der jüngste Handelsvertrag zwischen der EU und den USA dar, der von den Investoren mit Skepsis betrachtet wird, wie Sentix kommentierte.

