Der zögerliche Start kleiner Gemeinden in die kommunale Wärmeplanung
Der Weg zur kommunalen Wärmeplanung erweist sich für kleinere Gemeinden in Deutschland als steiniger als gedacht. Nach Angaben von Robert Brückmann vom Kompetenzzentrum Wärmewende in Halle (Saale) haben bisher lediglich 41 Prozent der Gemeinden mit unter 10.000 Einwohnern den Planungsprozess aufgenommen, und nur 2,4 Prozent dieser Gemeinden verfügen bereits über einen fertigen Plan. Bemerkenswert ist, dass gerade kleine Gemeinden die überwiegende Mehrheit der mehr als 10.700 Kommunen in Deutschland ausmachen. Bis zum Jahr 2028 müssen auch diese Gemeinden einen vollumfänglichen Wärmeplan vorlegen.
Während größere Städte bereits bis Mitte 2026 ihre Pläne finalisiert haben müssen, bleiben die kleineren Gemeinden mit Herausforderungen konfrontiert. Die kommunale Wärmeplanung spielt eine zentrale Rolle in der deutschen Klimapolitik und soll den Weg für Investitionen und Planungen im Bereich der effizienten Energieversorgung ebnen. Insbesondere geht es darum, geeignete Technologien und Energieträger für jede Region festzulegen, um eine nachhaltige Zukunft zu sichern.
Doch fehlende finanzielle Mittel und personelle Engpässe bremsen vielerorts die Umsetzung. Eine kürzlich durchgeführte Umfrage des Kompetenzzentrums Wärmewende ergab, dass rund 70 Prozent der kleinen Gemeinden aufgrund dieser Defizite die Planung noch nicht begonnen haben. Viele von ihnen verfügen nicht einmal über ein bestehendes Wärmenetz, weshalb eine dezentrale Versorgung als naheliegende Alternative erscheint. Trotz dieser Hürden betont Brückmann jedoch das vorhandene Potenzial, das auch in ländlichen Gebieten erschlossen werden könnte, wie einige Erfolgsgeschichten aus kleinen Gemeinden belegen.