DAX trotzt der Nervosität – Analysten sehen Chancen trotz geopolitischer Spannungen
Die geopolitische Brisanz mit Israels Angriff auf den Iran schürt weiter Unsicherheit an den Börsen. Trotz dieser Belastungen bleibt der deutsche Leitindex DAX von einem größeren Kursrutsch verschont. Experten wie Ralf Umlauf von der Helaba warnen jedoch vor einem erhöhten Schlagzeilenrisiko, das jederzeit zu einem Anstieg der Risikoaversion führen und sich stabilisierend auf die Rentenmärkte sowie unterstützend auf den Ölpreis auswirken könnte.
Zu Wochenbeginn notiert der DAX bei 17.850 Zählern, ein leichter Anstieg gegenüber dem Freitagsschluss von 17.737 Punkten. Der Abstand zum Rekordhoch von 18.567 Punkten verdeutlicht jedoch eine merkliche Distanz. Während der Dow Jones in den USA leichte Zuwächse verzeichnete, mussten der S&P 500 und vor allem der Nasdaq 100 deutliche Einbußen hinnehmen. Letzterer sackte stark ab, unter anderem durch signifikante Kursverluste der Technologie-Schwergewichte Netflix und Nvidia.
Dennoch sehen Analysten keinen Anlass für eine grundlegende Trendumkehr Richtung Bärenmarkt. Aus Sicht der Helaba handelt es sich bei den aktuellen Rückgängen lediglich um eine gesunde Korrektur und eine technische Überhitzung des Marktes. Markus Reinwand betont die positiven Aussichten hinsichtlich Wachstum und Gewinnen, welche mittelfristig das Fundament für stabile Aktienmärkte legen könnten.
Die Berichtssaison in den USA, die insbesondere für die Technologiegiganten ansteht, wird von Robert Halver von der Baader Bank als entscheidend für die Stimmung an den Börsen gesehen. Trotz eines nur stabilen Gewinnwachstums – was die Erwartungshaltung senkt – könnte schon die geringste Enttäuschung für deutliche Reaktionen an den Märkten sorgen.
Aus technischer Sicht deutet Christoph Geyer zumindest auf eine Stabilisierung des DAX hin. Die Indikatoren würden bereits Kaufsignale zeigen, obwohl die Signale aus den USA gemischt ausfallen. Damit stellt schon das Halten der Unterstützung eine positive Entwicklung dar.
In der kommenden Woche stehen bedeutende Konjunktur- und Wirtschaftstermine an, unter anderem der Einkaufsmanagerindex für die Eurozone und das ifo Geschäftsklima in Deutschland, welche beide Signale einer Erholung zeigen könnten. Ebenso wird die Entwicklung des BIP in den USA sowie der Preisindex Konsumausgaben ohne Nahrungsmittel und Energie mit Spannung erwartet. (eulerpool-AFX)