DAX nach freundlichem Start unter Druck: Anleger warten auf US-Konjunkturdaten
Der deutsche Aktienmarkt konnte seinen positiven Handelsstart zum Wochenbeginn nicht halten und setzte die Abwärtsbewegung der letzten Tage fort. Anleger zeigten sich zurückhaltend angesichts der anstehenden Veröffentlichung wichtiger Konjunkturdaten aus den USA, die vermutlich die geldpolitische Richtung der Fed beeinflussen werden. Experten der DZ Bank sehen die Aussicht auf eine Zinssenkung im Dezember schwinden, mit aktuellen Termingeschäften, die lediglich eine Wahrscheinlichkeit von 43 Prozent widerspiegeln.
Der DAX schloss mit einem Minus von 1,20 Prozent bei 23.590,52 Punkten. Der Kapitalmarktstratege Jürgen Molnar von Robomarkets hob hervor, dass die 23.500-Punkte-Marke eine kritische Unterstützung darstellt. Soll der DAX die 24.000-Punkte-Marke dauerhaft überschreiten, ist zeitnaher Erfolg erforderlich, um das Jahreshoch zu erreichen. Auch der MDax fiel um 1,11 Prozent auf 29.086,93 Punkte.
In der Unternehmenswelt gab es unterschiedliche Resultate zu verzeichnen. JPMorgan-Stratege Mislav Matejka bewertete die Berichtssaison positiv. Die Ergebnisse könnten die Profitabilität in der Eurozone bis 2026 steigern. Anleger erwarten gespannt die Veröffentlichung der Ergebnisse von Nvidia, die eine Klärung bezüglich der aktuellen KI-Bewertungen bringen könnten.
Während die US-Technologiewerte sich stabilisierten und der Nasdaq 100 um 0,2 Prozent zulegte, blieb der Dow Jones nahezu unverändert. Der EuroStoxx 50 hingegen schloss mit einem Minus von 0,93 Prozent.
Trotz ambitionierter Ziele konnte die Deutsche Bank nicht überzeugen und verlor 3,3 Prozent. JPMorgan-Experte Kian Abouhossein lobte die fokussierte Kostenorientierung der Bank. Siemens Healthineers büßte am DAX-Ende 4,8 Prozent ein, nachdem das Unternehmen eine neue Konzernstruktur vorgestellt hatte.
Bei Einzelwerten sorgten Analystenkommentare für Bewegung. Heidelberg Materials profitierte von einer Hochstufung durch Barclays und legte 1,2 Prozent zu. Siemens Energy erreichte ein Rekordhoch und stieg um 3,4 Prozent, dank positiver Analystenbewertungen durch Santander und Deutsche Bank. Im SDax überzeugte Nagarro mit einem Plus von 8,1 Prozent nach einem starken Quartalsergebnis. Suss Microtec stieg um 8,3 Prozent nach positiven Ankündigungen auf einem Investorentag. Formycon profitierte von Fortschritten bei der Entwicklung eines Biosimilars und gewann 12,1 Prozent hinzu.
Nicht alle Nachrichten waren positiv: Mutares verlor 6,3 Prozent, da Steyr Motors Prognosen aufgrund von Auftragsverzögerungen senken musste.

