DAX erklimmt neue Höhen trotz gemischter Markteinflüsse
Der DAX hat mit einem erstmaligen Überschreiten der 24.000-Punkte-Marke am Dienstag ein weiteres Kapitel seines Rekordlaufs geschrieben. Mit einem Höchststand von 24.082 Punkten hat der deutsche Leitindex in diesem Jahr bereits die vierte Tausendermarke hinter sich gelassen. Trotz eines nachlassenden Rückenwinds konnte sich der Index mit einem Schlusskurs von 24.036,11 Punkten, was einem Plus von 0,4 Prozent entspricht, behaupten. Auch der MDAX profitierte von der positiven Stimmung und stieg um 1,39 Prozent auf 30.550,83 Zähler.
Der anhaltende Aufschwung an den Börsen speist sich laut Experten aus einer Mischung von Faktoren. Dazu zählen unter anderem die Hoffnungen auf eine Lösung im globalen Zollstreit, den US-Präsident Donald Trump angestoßen hat, sowie eine solide Berichtssaison der Unternehmen. Des Weiteren wird die Stimmung durch das milliardenschwere Finanzpaket der Bundesregierung und die Erwartung sinkender Zinsen in der Eurozone gestützt.
Im Zuge der Unsicherheiten bezüglich Trumps Politik haben Kapitalströme verstärkt Europa angepeilt. Dies erklärt auch die unterschiedlichen Entwicklungen an den US-amerikanischen und europäischen Börsen. Der DAX hat in diesem Jahr ein Plus von fast 21 Prozent erzielt, während der Dow Jones Industrial nur einen geringen Jahresgewinn verzeichnet. Der EuroStoxx 50 konnte trotz eines Anstiegs um ein halbes Prozent keinen neuen Rekord setzen, steht aber nun auch im Jahresplus von mehr als elf Prozent.
Erwartungen hinsichtlich einer möglichen Waffenruhe in der Ukraine wurden durch Gespräche zwischen Trump und Putin genährt, führten jedoch hauptsächlich zu Skepsis am Markt. Analysten betonen, dass eine schnelle Lösung unwahrscheinlich erscheint. Vor diesem Hintergrund konnten Aktien des Rüstungssektors, insbesondere Rheinmetall und Renk, auf neue Höchststände klettern. Die abgekühlte amerikanische Unterstützung für andere NATO-Länder stützt zudem diese Entwicklung.
Eine unerwartete Wende in der US-Energiepolitik ließ die Aktien im Bereich Windenergie steigen. Die USA gewährten dem norwegischen Energiekonzern Equinor die Weiterführung eines Projekts vor New Yorks Küste, was auch für Erleichterung bei den Aktionären von RWE und Nordex sorgte. Beide Unternehmen verbuchten Kursgewinne von drei Prozent.
Im Autosektor profitierte BMW von einem positiven Umfeld, was sich in einem Kursanstieg von 2,2 Prozent widerspiegelte. Das Unternehmen plant, Aktien in Höhe von bis zu 2 Milliarden Euro zurückzukaufen. Auf der anderen Seite verloren die Papiere von BASF 0,6 Prozent, nachdem das Analysehaus Jefferies die Kaufempfehlung zurückgezogen hatte. Dagegen erhielten die Aktien von Schaeffler und Schott Pharma im SDAX durch positive Analystenempfehlungen bemerkenswerten Auftrieb.
Bei SFC Energy hingegen sorgte ein Kursrückgang um 9,2 Prozent für Ernüchterung. Die Aktien fielen unter die 21-Tage-Linie und zeigen nun aus charttechnischer Sicht Schwächen, auch wenn die Jahresziele weiterhin bestätigt wurden. Offensichtlich reagierten die Anleger jedoch empfindlich auf den aktuellen Auftragsbestand.