Dax am Abwärtstrend: Unsicherheit aus Nahost und Handelsstreit belasten
Der Dax setzte am Donnerstag seine Talfahrt fort und schloss den fünften Handelstag in Folge mit Verlusten ab. Zwar konnte er im Tagesverlauf seine Verluste etwas reduzieren, dennoch blieb er unter seinem kürzlich erreichten Rekordhoch von über 24.479 Punkten. Der aktuelle Stand von 23.771,45 Punkten entspricht einem Rückgang von 0,74 Prozent.
Die Unsicherheit an den Märkten wird derzeit von zwei wesentlichen Faktoren geprägt. Zum einen sorgt die Zwietracht zwischen China und den USA im Hinblick auf die Handelsvereinbarung für Unruhe. US-Präsident Trump hatte zwar konkrete Zahlen zu den zukünftigen Einfuhrzöllen genannt, dennoch bleiben viele Anleger skeptisch, da China sich in der Kommunikation bedeckt hält. Die Vereinbarung sieht eine Reduktion der chinesischen Einfuhrzölle auf seltene Erden vor, was jedoch auf Skepsis stößt, wie Kapitalmarktstratege Jürgen Molnar von Robomarkets erklärt.
Zum anderen beunruhigen geopolitische Spannungen im Nahen Osten die Anleger. Nachdem der Iran den Bau einer neuen Nuklearanlage angekündigt hat, besteht die Befürchtung, dass Israel militärische Gegenmaßnahmen ergreifen könnte. Die USA reduzieren aus Sicherheitsgründen ihr Botschaftspersonal im Irak, da mögliche Vergeltungsschläge auf US-Stützpunkte in der Region befürchtet werden.
Der MDax schloss mit einem Rückgang von 1,40 Prozent bei 30.201,70 Zählern. Während der EuroStoxx 50 ähnlich dem Dax seine Verluste eindämmte und um 0,60 Prozent auf 5.360,82 Punkte nachgab, verzeichneten die Schweizer und britischen Indizes leichte Zuwächse. Auch der Dow Jones Industrial in den USA konnte seine anfänglichen Verluste minimieren, während die Nasdaq-Börse ins Plus drehte.
Im Dax verzeichneten die Aktien von SAP einen Verlust von 0,8 Prozent, trotz positiver Nachrichten der Konkurrenz Oracle aus den USA. Die Euphorie für Oracle ist vor allem auf deren Erfolge im Bereich der Rechenzentrumsinfrastruktur und KI zurückzuführen. Auch die Allianz-Aktien gaben um 0,8 Prozent nach, nachdem Barclays zum Untergewicht riet.
Ein besonders auffälliger Beweggrund am Markt waren Curevac-Aktien, die auf der Plattform Tradegate um fast 37 Prozent zulegten. Dies folgte der Nachricht, dass Biontech die Übernahme des mRNA-Spezialisten plant, was jedoch den Aktienwert von Biontech selbst leicht sinken ließ.