Concrete Genie im Test – Kunst kann jeder

Seit letzte Woche Mittwoch, genauer gesagt seit dem 09. Oktober 2019, befindet sich ein neuer exklusiver Titel für die Playstation 4 im weltweiten Verkauf. Mit „Concrete Genie“ entführen euch Sony und die Entwickler von Pixelopus in ein zauberhaftes Abenteuer voller Magie, Kunst und Phantasie. So Wunderschön die Optik auch ist, die mich an die Machwerke der Laika Studios (ParaNorman, die Boxtrolls, Kubo) erinnerte, so ernst sind die Themen mit welchem der Spieler im Verlauf seines Abenteuers konfrontiert wird. Ausgrenzung, Gewalt, Mobbing und noch vieles mehr wird dem Spieler vorgesetzt ohne dabei zu überfordern. Ich habe mich sehr über das von Sony zugestellte Testmuster gefreut und verrate euch wie es sich spielt und was ihr von dem Ausnahmetitel zu erwarten habt.

Ein einsamer Künstler

In Concrete Genie schlüpfen die Spieler in die Rolle des jungen Künstlers Ash, der in der Vergangenheit lebt und die Realität allzu gerne ausblendet. In Denska fühlt er sich immer noch am wohlsten. An diesem heutzutage verlassenen und trostlosen Küstenort verbrachte er als Kind viel Zeit mit seinen Eltern und schwelgt deshalb gerne in seinen Erinnerungen. Hierhin zieht er sich zurück, um in seinem Skizzenbuch Monster zu zeichnen, ihnen lustige Namen zu geben und der Realität zu entfliehen. Doch die Realität holt ihn schnell wieder ein als eine Gruppe von jugendlichen auftaucht. Sie schikanieren Ash, nehmen ihm sein Skizzenbuch fort und verstreuen die einzelnen Seiten im Wind. Ash hat keine Chance und das nutzen die Fieslinge aus, indem sie ihn in eine Gondel sperren und ihn zum benachbarten Leuchtturm schicken.

Ab diesem Punkt übernehmen die Spieler die Kontrolle über Ash. Ein Tutorial am Bildschirmrand erklärt uns die Grundsteuerung wie Laufen, Kamera drehen oder Springen. Da die Gondel von einer seltsamen Finsternis befallen wird und den Rückweg versperrt, bleibt uns nichts Anderes übrig als den verfallenen Leuchtturm zu erkunden. Hier entdeckt Ash die Magie seiner Kunst. Ein zuvor von ihm gezeichnetes Monster namens Luna erwacht plötzlich zum Leben und leitet Ash zu einem magischen Pinsel, der tief im Keller des Leuchtturms versteckt lag. Mit dem Pinsel erhält man die Macht seine Kunstwerke zum Leben zu erwecken.

Es lebt

Das Malen an sich gestaltet sich die ersten Spielminuten etwas fummelig, da hierfür die Dualschock Neigungstechnik zum Einsatz kommt. Ein Punkt auf der Wand zeigt euch an, wo ihr euren Pinselstrich ansetzt und durch neigen des Controllers bewegt ihr diesen Punkt über die Mauer. Mit der Dreieck-Taste setzt ihr den Punkt in die Ausgangsituation zurück, falls ihr diesen mal aus den Augen verliert und mit der R2-Taste wird gemalt. Was in der Theorie ganz simpel klingt, gestaltet sich zunächst schwierig, doch nach ein wenig Übung gelingt euch jeder Pinselstrich. Eure Aufgabe ist es nun eure verloren gegangen Skizzen zurück zu finden und die sich ausbreitende Finsternis in Denska mit eurer farbenfrohen Kunst zu vertreiben. Jede gefundene Seite offenbart euch neue Schablonen, die ihr zum Zeichnen benötigt. Doch mit der Aufgabe steht ihr nicht ganz allein dar, denn euch stehen eure zum Leben erweckten Monster zur Seite, die Dschinns genannt werden.

Sie helfen euch dabei die passenden Schablonen auszuwählen, um der Hafenstadt wieder neues Leben einzuhauchen. Zudem stehen sie euch hilfreich beim Lösen von Rätseln zur Seite. So können rote Dschinns rote Lacken verbrennen, blaue Dschinns pusten blau markierte Kisten oder andere Gegenstände hin und her und die gelben Dschinns versorgen alte Stromkästen mit Strom und öffnen auf diese Weise Tore und Türen. Während ihr euch also durch die kleinen Areale von Denska malt, eure verloren gegangen Seiten wiederfindet und euch vor den fiesen Teenagern versteckt, erlebt ihr ein wunderschönes Abenteuer mit farbenfrohen Kunstwerken, die euch erlauben eure Kreativität auf eine simple Art und Weise auszuleben.

Damit ihr nicht ganz ziellos und verloren jede x beliebige Wand anpinselt, haben die Entwickler Lichterketten eingebaut. Mit Lichterketten behangene Wände müssen unbedingt von euch bemalt werden, um voranzukommen. Nur auf diese Weise bringt ihr die Lichterketten wieder zum Leuchten und schafft es die Dunkelheit zu vertreiben. Besonders hartnäckige Wände, die von der Dunkelheit befallen sind, können nur mit einer Superfarbe bemalt werden. Superfarbe erhaltet ihr von euren Dschinns, wenn ihr ihren Wünschen nachkommt. So fordern sie euch öfters auf eine bestimmte Schablone auf eine Wand zu malen. Mal wollen sie Schmetterlingen nachjagen oder durch einen dichten Wald spazieren oder aber einen funkelnden Sternenhimmel bestaunen, jede Aktion füllt eure Superfarbe auf. Besonders schön ist, dass ihr jederzeit mit den Dschinns interagieren könnt. Mal kitzelt Ash auf Knopfdruck den Dschinn oder wird von diesem umarmt oder begrüßt ihn ganz herzlich. Das lässt die zauberhafte Welt noch lebendiger erscheinen.

Mach mal langsam

Das Spieltempo ist ganz gemächlich und reiht sich in die Riege anderer Indie-Titel ein, die den Fokus auf Kunst legen. Beim Spielen sind in mir Erinnerungen an Flower, Journey und Flow durch den Kopf gegangen, auch wenn sich Concrete Genie nicht direkt mit den genannten Titeln vergleichen lässt. Hier klettert ihr auf Dächer, löst kleinere Rätsel und verschönert die Welt mit eurer Fantasie. Nur die vordefinierten Schablonen setzen euch in Punkto Kreativität und Freiheit eine Grenze, doch im Rahmen der Möglichkeiten könnt ihr euch dennoch kreativ entfalten. So verwandelt ihr nach und nach das triste, dunkelbraun gefärbte Denska in eine wunderschöne farbenfrohe Kulisse.

Darüber hinaus behandelt das Spiel die zuvor angesprochenen erwachsenen Themen mit aller Vorsicht. Selbst das jüngere Publikum wird zu keinem Zeitpunkt davon erschlagen. Subtil und mit viel Einfühlsamkeit werden die Themen in handgezeichneten Bildern verständlich sowie prägnant vermittelt. Auf diese Weise lernt ihr die Hintergrundgeschichten und die Ursprünge der gewaltbereiten Teenager kennen. Ihr entwickelt sogar Mitgefühl und könnt deren Handlung ein Stück weit nachvollziehen. Etwa ab der Hälfte des Spiels zieht das gemütliche Spieltempo etwas an und lässt euch sogar zum Krieger werden. Mit unterschiedlichen Attacken, einem Ausweichschritt und der Möglichkeit über den Boden zu Skaten müsst ihr euch finsteren Monstern stellen, um die Dunkelheit endgültig vertreiben zu können.

Fazit

Mit Concrete Genie haben Sony und die Entwickler von Pixelopus es erneut geschafft ein außergewöhnliches Spielerlebnis abzuliefern, welches eure Fantasie beflügeln wird. Trotz der kinderfreundlichen Grafik und Darstellung verpasst es das Studio nicht auch Themen für ein erwachsenes Publikum anzusprechen. Diese werden zwar kurz und knapp, jedoch sehr einprägsam und einfühlsam vermittelt, sodass jede Generation voll auf seine Kosten kommt. Jede Kulisse ist wunderschön inszeniert und jeder Spieler kann seiner Kreativität freien Lauf lassen. Leider fällt die Kampagne mit einer Spielzeit von vier bis sechs Spielstunden relativ kurz aus, doch darüber hinaus könnt ihr euch in einem freien Modus kreativ austoben oder die Stadt weiter nach Geheimnissen erkunden, wovon es reichlich im Spiel zu finden gibt. Auch an einen VR-Modus haben die Entwickler gedacht, der euch in ein weiteres Abenteuer mit dem kleinen Dschinn namens Klecks entführt.

Gaming
[next-gamer.de] · 16.10.2019 · 18:43 Uhr
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