Commerzbank mit Millionenbuße wegen lückenhafter Geldwäscheprävention
In der Finanzwelt zeichnen sich Turbulenzen für die Commerzbank ab, welche sich nun infolge von Unzulänglichkeiten in der Prävention von Geldwäsche mit empfindlichen finanziellen Sanktionen konfrontiert sieht. Die federalen Wächter der Geldströme, die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht, kurz Bafin, hat gegen das traditionsreiche Finanzhaus eine Geldstrafe von beachtlichen 1,45 Millionen Euro verhängt. Kern der Kontroverse sind Versäumnisse bei den Aufsichtspflichten, die sowohl die Commerzbank als auch ihre ehemalige Online-Sparte Comdirect Bank betreffen, deren Integration in das Mutterhaus 2020 vollzogen wurde.
Die Bafin legt dar, dass eine lückenhafte Überwachung im Unternehmen dazu führte, dass bestimmte Mitarbeiter ihre Pflichten im Kampf gegen die Geldwäsche nicht adäquat erfüllten. Im Mittelpunkt der Kritik steht dabei die nicht fristgerechte oder ausreichend sorgfältige Aktualisierung von Kundendaten, sowie das Defizit an angemessenen innerbetrieblichen Sicherheitsmaßnahmen. Die regulatorischen Tadel reichen sogar soweit, dass in drei separaten Fällen eine ungenügende Anwendung der verstärkten Sorgfaltspflichten festgestellt wurde. Ein Aspekt, der die Schwere des Vorwurfes unterstreicht und das Augenmerk auf die essenzielle Bedeutung der Compliance-Abteilungen in Bankinstituten lenkt.
Die wohl kaum als marginal zu bezeichnende Summe der Sanktionen unterstreicht die Entschlossenheit der Bafin, gerade in einer Zeit globaler Finanzunsicherheiten das Ruder der Regeltreue fest in der Hand zu halten. Ungeachtet ihrer frisch erlittenen Verluste wird die Commerzbank sich der Herausforderung stellen müssen, ihre internen Kontrollmechanismen zu stärken und Sanktionen in Zukunft zu vermeiden. Seit dem 28. März dieses Jahres ist der Bescheid der Bafin rechtskräftig, sein Echo hallt jedoch noch weit über dieses Datum hinaus in den Vorstandsetagen der Bank. (eulerpool-AFX)