Christian Friedel verbarg Nazi-Frisur in Auschwitz mit einer Mütze

via dts Nachrichtenagentur
Christian Friedel (Archiv)

Berlin - Schauspieler Christian Friedel, der im oscarnominierten Film "The Zone of Interest" den SS-Funktionär Rudolf Höß verkörpert, hat in Auschwitz schamvoll seine Filmfrisur verborgen. "Ich habe eine Führung in der Gedenkstätte bekommen, da hatte ich schon diesen schrecklichen Nazi-Haarschnitt von Höß und mich unglaublich geschämt und eine Mütze getragen", sagte Friedel der "Neuen Osnabrücker Zeitung".

Äußerlichkeiten wie die Frisur haben Friedel auch bei der Entwicklung seiner Rolle geholfen: "Normalerweise sagt man: Ein Schauspieler muss seine Figuren lieben. Das konnte ich hier nicht. Ich kann Rudolf Höß bis heute nicht mal verstehen", sagte Friedel. Genähert habe er sich der Figur daher "eher von außen: Was macht die Uniform mit einem? Wie verändert der extreme Haarschnitt den Gestus?"

Für die Geschichte des Nationalsozialismus wurde Friedel schon in der Familie sensibilisiert: "Meine Großeltern waren in meiner Kindheit ungewöhnlich offen, aber für ein richtiges Gespräch sind sie leider zu früh gestorben", so der Schauspieler. "Meine Großmutter hat eine Geschichte erlebt, die so schrecklich war, dass ich sie nicht wiedergeben möchte."

Die Dimension habe er als Kind nicht begreifen können. "Aber durch diese Erzählungen wurde vermittelt, wie zerstörerisch dieser Krieg war und wie sehr das meine Großeltern geschockt hat. Es war ihnen wichtig, dass so etwas nie wieder passiert. Deshalb haben sie mir Geschichten erzählt, die für einen Elfjährigen aber zu viel waren."

Die Einladung zur Oscar-Gala verbindet Friedel nun mit gemischten Gefühlen: "`The Zone of Interest` ist kein Entertainment. Auf diesen Film muss man reagieren, man muss sich selbst infrage stellen", sagte der 44-Jährige. "Zu den Oscars fahre ich mit der Hoffnung, dass möglichst viele genau dazu ermutigt werden." Für Friedel ist es nach Michael Hanekes "Das weiße Band" schon die zweite Oscar-Verleihung. "Damals war ich eher ein Zaungast. Ich saß im dritten Rang und konnte alles aus der Ferne überblicken", sagte Friedel. "Diesmal hoffe ich auf einen Platz im Parkett. Es sieht ganz gut aus." (dts Nachrichtenagentur)

Kultur/Medien / Deutschland / USA / Großbritannien / Polen / Kino / Leute
29.02.2024 · 08:00 Uhr
[0 Kommentare]
 
US-Börsen legen zu - Hoffnung auf Leitzinssenkungen
New York - Die US-Börsen haben am Mittwoch zugelegt. Zu Handelsende in New York wurde der Dow […] (00)
Bau-Simulator 4 – Marken, Maschinen & Equipment präsentiert
Astragon Entertainment und Entwickler Independent Arts Software stellen heute die Hersteller […] (00)
NETGEAR – Nahtloses, mobiles 5G-WLAN für unterwegs und zu Hause
Das Unternehmen mit Hauptsitz in San Jose (USA) ist ein weltweit führender Anbieter von […] (00)
heute show-Special zur Fußball-EM geplant
Die Fußball-Europameisterschaft wirft dieser Tage ihre Schatten voraus. Der DFB nutzt zahlreiche und […] (00)
Google läutet KI-Ära in seiner Suchmaschine ein
Mountain View (dpa) - Google krempelt seine dominierende Internet-Suchmaschine mit KI- […] (01)
David und Victoria Beckham: Achterbahn der Gefühle
(BANG) - David und Victoria Beckham blicken emotional auf die vergangenen Jahre zurück. Bereits […] (01)
 
 
Suchbegriff

Diese Woche
15.05.2024(Heute)
14.05.2024(Gestern)
13.05.2024(Mo)
Letzte Woche
Vorletzte Woche
Top News