Chinas Würgegriff auf die Lieferkette für E-Autos wird schwer zu brechen sein

Die Dominanz Chinas beim Übergang zu Elektrofahrzeugen ist die neueste Quelle für geopolitische Spannungen mit den USA und Europa, in denen die Entscheidungsträger einen kostspieligen Aufholprozess durchlaufen müssen, um eine langfristige Abhängigkeit zu vermeiden.

Die Europäische Union verschärfte vor diesem Monat die Spannungen mit einer Untersuchung von chinesischen Subventionen für Elektroautos, die den Markt überfluten sollen. Dadurch rückte die EU näher an die US-Position: Diese hatte schon lange China im Blick.

Daten der Industrie und Schätzungen von BloombergNEF zeigen, wie schwierig das Gebäude der Selbstversorgung oder, realistischer gesprochen, die Reduzierung der Abhängigkeit von China sein wird. Chinas größte Wirtschaft hat einen tiefgreifenden Kontrollgriff auf die Batterieerzeugung und die globalen Automobilhersteller sind an einem bestimmten Punkt auf chinesische Partner angewiesen.

Das Land verfügt über mehr als 80 % der weltweiten Zellen, das angeführt wird durch eine fördernde und verarbeitende Kette, die zunehmend in den Händen des Landes selbst liegt. „Ist es möglich, Chinas Lieferketten vollständig abzuschneiden? Auf jeden Fall nicht im Moment”, sagte Ilaria Mazzocco, Senior Fellow im Center for Strategic and International Studies.

Mit Ausnahme von Graphit ist die Förderung der Bereich, der am wenigsten von China kontrolliert wird, wobei die Investitionen des Landes in afrikanische Lithiumminen und indonesische Nickelproduzenten immer noch Gewicht hat. Große US-amerikanische Hersteller wie General Motors Co. haben jedoch dem Rennen, in diesen Sektor zu investieren, beigetreten, und Länder können Freihandelsabkommen nutzen, um einige Beschaffungsanforderungen für EV-Komponenten zu erfüllen.

Der nächste Schritt, das Raffinieren, ist schwieriger zu knacken, und China hat Jahre damit verbracht, sein Expertenwissen aufzubauen. Das Land verarbeitet mehr als die Hälfte des weltweiten Lithiums, zwei Drittel des Cobalt, mehr als 70 % des Graphits und etwa ein Drittel des Nikkels, laut Internationaler Energieagentur.

Der Prozess ist typischerweise sehr verschmutzend und erzeugt toxische Abfälle.

Die zunehmende Kritik an den Umweltkosten der Gewinnung von Rohstoffen und der Herstellung von EVs erschwert den Genehmigungsprozess dieses Schritts der Lieferkette. Aber wirklich beweisen tut China seine Macht in den Zellkomponenten - den vier Schlüsselkomponenten, die für einen funktionierenden Akku erforderlich sind.

Das Land hat etwa 70 % der weltweiten Produktionskapazität an Kathoden (dem Teil der Zelle, der Elektronen aufnimmt) und mehr als 80 % an Anoden (dem Teil, der Elektronen bei der Entladung abgibt) und mehr als die Hälfte der Elektrolyt- und Trennmittelproduktion. Diese Teile werden zu einem Lithium-Ionen-Akku zusammengefügt, von dem mehr als drei Viertel in China hergestellt werden und hauptsächlich von nur zwei Unternehmen - Contemporary Amperex Technology Co. Ltd. und BYD Co.

Diese umfangreiche Fertigungsinfrastruktur, gepaart mit großzügigen Subventionen und anderer Unterstützung, die die Regierung jedes Jahr Milliarden Dollar kostet, hat China zum größten EV-Markt der Welt gemacht. In mehreren Städten liegen die Elektroautoverkäufe jetzt bei etwa einem von drei Autos.

Das bedeutet auch, dass die westlichen Länder mit dem Aufholen beschäftigt sind. Und im Fall der EU muss sich der Block einigen der ambitioniertesten Klimaziele der Welt stellen, während er sich durch das komplexe bürokratische Netz von 27 verschiedenen Nationen navigiert.