China wirbt um internationale Investoren: Appell für offene Märkte auf dem China Development Forum
Der chinesische Ministerpräsident Li Qiang nutzte das renommierte China Development Forum, um angesichts der zunehmenden globalen Handelsspannungen, insbesondere mit den USA, für China als stabilen Wirtschaftsstandort zu werben. Vor zahlreichen Führungskräften, darunter Tim Cook von Apple, Roland Busch von Siemens und die CEO-Größen Oliver Zipse von BMW sowie Ola Källenius von Mercedes-Benz, unterstrich Li die Notwendigkeit offener Märkte in Zeiten wirtschaftlicher Fragmentierung. Eine Abkoppelung und Beitrag zum Bruch von Lieferketten würde die aktuelle Krise nur verschärfen, erklärte er.
Li warnte eindringlich vor einem Rückfall in das „Gesetz des Dschungels“ und unterstrich, dass China einem fairen und regelbasierten Wettbewerb keinen Riegel vorschiebt, solange dieser nicht dazu genutzt wird, andere Wirtschaftskräfte einzuschränken. Roland Busch von Siemens betonte in seiner Ansprache den tiefgreifenden Wandel der Weltwirtschaft und lobte Chinas Fortschritte im Hightech-Sektor, veranschaulicht durch internationale Zusammenarbeit mit Unternehmen wie dem Anbieter künstlicher Intelligenz, Deepseek.
In dieser lebendigen Diskussion sprach sich BMW-Chef Oliver Zipse entschieden gegen den Protektionismus aus und verwies auf laufende rechtliche Auseinandersetzungen seines Konzerns mit der EU wegen Importzöllen auf in China produzierte Elektrofahrzeuge. Auch Ola Källenius von Mercedes-Benz bekräftigte die Vorzüge offener Märkte, betonte jedoch die Notwendigkeit, Handelsbarrieren abzubauen und konstruktive Verhandlungslösungen zu finden. Die Kooperation zwischen deutschen und chinesischen Firmen biete enorme Chancen.
Abseits der Konferenz erregte die Diskussion über die Rolle der USA unter Ex-Präsident Donald Trump Aufmerksamkeit. Martin Sorrell von S4 Capital merkte an, China fülle zunehmend die Lücke, die die USA hinterließen, da das Forum mittlerweile eine europäische Vormachtstellung zeige. Unternehmen sehen sich jedoch mit Herausforderungen konfrontiert, da die Nachfrage auf dem zweitgrößten Markt der Welt schwächelt und vielen Firmen die Geschäftsaussichten trübt.