China führt Hinrichtungs-Statistik an

Berlin/Peking/Washington (dpa) - China hat im vergangenen Jahr wieder mehr Menschen hinrichten lassen als der gesamte Rest der Welt zusammen. Dies geht aus dem neuen Todesstrafen-Jahresbericht der Menschenrechtsorganisation Amnesty International hervor, der am Montag veröffentlicht wurde.

Demnach gab es auch 2010 in der Volksrepublik wieder mehrere tausend Hinrichtungen. In anderen Staaten der Welt wurden insgesamt mindestens 527 Todesurteile vollstreckt.

Amnesty International sieht wachsende Fortschritte im Kampf gegen die Todesstrafe und eine zunehmende Isolation der «Hinrichtungsstaaten». Dazu zählten neben China, der Iran, Saudi-Arabien, die USA und Jemen. Demnach haben in den vergangenen zehn Jahren 31 Länder die Todesstrafe abgeschafft, die Zahl der von der Organisation offiziell registrierten Hinrichtungen ging zurück.

Im vergangenen Jahr fanden nur noch in 23 von 192 Staaten Hinrichtungen statt. In Europa lässt nur noch Weißrussland exekutieren. Dort wurden im März 2010 zwei Männer auf Beschluss des Staates getötet. In der Bundesrepublik wurde das letzte Todesurteil 1949 vollstreckt, in der DDR 1981.

In China gelten Todesurteile und Hinrichtungen als «Staatsgeheimnis». Nur in Ausnahmefällen wird darüber berichtet. Deshalb verzichtete Amnesty in diesem Jahr zum zweiten Mal darauf, konkrete Zahlen oder Schätzungen zu nennen. Auf Platz zwei der Statistik liegt der Iran (mindestens 252 Exekutionen), gefolgt von Nordkorea (60), dem Jemen (53) und den USA (46).

Auch in China ist die Zahl der Hinrichtungen vermutlich rückläufig. Nach Schätzungen dürften es zuletzt etwa 5000 im Jahr gewesen sein. In den 90er Jahren lagen die Schätzungen noch bei 7000 bis 9000. Statt durch Erschießen werden zunehmend mehr Hinrichtungen heute mit der Giftspritze vollstreckt.

Für den Menschenrechts-Beauftragten der Bundesregierung, Markus Löning, zeigt der Bericht, dass sich das Engagement für die Abschaffung der Todesstrafe lohnt. «Der Kreis der Länder, die auf die Todesstrafe verzichten, wird von Jahr zu Jahr größer. Länder wie Iran, China oder Nordkorea isolieren sich in dieser Frage immer weiter.» Auch wenn immer wieder einzelne Bundesstaaten die Todesstrafe abschafften, müssten die USA sich fragen, ob sie diesem Kreis wirklich angehören wollten.

Menschenrechte / Todesstrafe
28.03.2011 · 16:41 Uhr
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