CDU unter Beschuss: Radtke kritisiert fehlendes Themenmanagement
Der CDU-interne Unmut über das Themenmanagement der Parteiführung wächst. Dennis Radtke, Vorsitzender des Arbeitnehmerflügels der CDU, äußerte in einem Interview mit der "Süddeutschen Zeitung" seine Erschütterung über die Art und Weise, wie die Partei derzeit wahrgenommen wird. Radtke bemängelte, dass es jede Woche neue Überraschungen gebe, die sowohl Anhänger der Union als auch die allgemeine Öffentlichkeit irritierten.
Zu den kontrovers diskutierten Themen zählte er die Debatte um das Stadtbild, angestoßen durch Bundeskanzler Friedrich Merz, sowie die umstrittene Überlegung des Drogenbeauftragten Hendrik Streeck, älteren Menschen keine teuren Medikamente mehr zu verschreiben. Besonders kritisch äußerte sich Radtke über die Fragen des sächsischen Ministerpräsidenten Michael Kretschmer, nach einem erneuten Bezug von russischem Gas, trotz der anhaltenden Konflikte in der Ukraine. Diese Diskussionen stehen im starken Kontrast zu den Fortschritten, die dringend im politischen Kurs der Partei nötig wären.
Radtke verglich die derzeitigen Strategien der CDU mit improvisierten Entscheidungen ohne klare Richtung. Mit Blick auf die kommenden Landtagswahlen in Ostdeutschland warnte er, dass die Partei die Stimmung im Land grundlegend ändern müsse, um nicht in eine ungewisse Zukunft zu steuern. Er forderte daher ein engagiertes Handeln von jedem Einzelnen innerhalb der Partei.

