Bundeswohnungsbau: Hinter Zielen zurückgeblieben
Der ambitionierte Plan der Bundesregierung, den Wohnungsmarkt durch die Bereitstellung von Tausenden neuer Wohnungen zu beleben, trifft auf Hindernisse. Die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (Bima), ein bedeutender Immobilienbesitzer im Dienste des Bundes, hat im letzten Jahr 68 Neubauwohnungen fertiggestellt. Dies geht aus den Informationen hervor, die das Finanzministerium auf Anfrage der Linken-Parlamentsabgeordneten Caren Lay offenlegte.
Seit dem Start des Neubauvorhabens im Jahr 2020 hat Bima mit der Errichtung von 2.753 Wohnungen begonnen, wovon jedoch nur ein Bruchteil, nämlich 200 Einheiten, bislang fertiggestellt wurden. Diese Wohnungen sind primär für die Bediensteten des Bundes gedacht, darunter auch Bundespolizisten, sollen aber zusätzlich den allgemeinen Wohnungsmarkt entlasten.
Die Ankündigung zur Wohnungsbauoffensive datiert aus dem Jahr 2018, als die damalige Bundesregierung den Bau von 6.000 bis 8.000 neuen Wohnungen ins Auge fasste. Lay zeigt sich angesichts der aktuellen Ausbauleistung alarmiert und kritisiert die geringe Anzahl von Neubauten angesichts des angespannten Wohnmarktes. Sie unterstreicht die Notwendigkeit eines erhöhten Engagements seitens des Bundes, betont die drastisch gestiegenen Mieten und den akuten Wohnungsmangel, speziell in großen Städten, sowie die explodierenden Baukosten.
Zudem bemängelt Lay den fortgesetzten Verkauf von Bima-Wohnungen an private Investoren und fordert ein Ende dieser Praxis. Laut dem Rat der Immobilienweisen fehlt es in Deutschland aktuell an 600.000 Wohnungen. Das von der Bundesregierung proklamierte Ziel, jährlich 400.000 neue Wohnungen zu errichten, scheint dabei immer unrealistischer. Eine vom Ifo-Institut prognostizierte Reduktion der jährlichen Neubauten um 35 Prozent bis 2026 im Vergleich zum Vorjahr, unterstreicht die Schwierigkeiten aufgrund angestiegener Bau- und Finanzierungskosten. (eulerpool-AFX)
