Bundeswehr stärkte indirekt Warlords in Kundus

Berlin (dpa) - Die Bundeswehr hat bei ihrem Einsatz im nordafghanischen Kundus einer Experten-Analyse zufolge indirekt die dortigen Warlords gestärkt.

Dazu geführt habe die bewusste Politik der Deutschen, sich nicht in die lokalen Machtstrukturen einzumischen, schlussfolgert eine Studie des unabhängigen Thinktanks Afghanistan Analysts Network, über die die Berliner «tageszeitung» (taz) berichtet. Das Verhalten der Soldaten sei von der Bevölkerung mit der Zeit als bewusste Parteinahme für die dort herrschenden Kommandeure wahrgenommen worden, heißt es dort.

Die Warlords hätten sich so als Gouverneure, Polizei- oder Geheimdienstchefs auf Provinz- und Distriktebene legitimieren können. Dies habe ihnen neben dem Gewaltmonopol den Zugang zu staatlichen Pfründen und große Korruptionsmöglichkeiten gesichert.

Positiv wertet die Studie laut «taz», dass die Bundeswehr die Machtkämpfe der lokalen Warlords weitgehend in friedliche Bahnen habe lenken können. Mit Bauaufträgen, Wachdiensten und kostenloser medizinischer Versorgung seien Kommandeure friedlich gestimmt worden.

Die Studie ist der Zeitung zufolge die erste umfassende Bilanz der Auswirkungen des Bundeswehreinsatzes auf die Machtverhältnisse in Kundus. Das dortige Feldlager wurde am 6. Oktober an afghanische Sicherheitskräfte übergeben.

Konflikte / Bundeswehr / Afghanistan
12.11.2013 · 12:08 Uhr
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