Bundesrechnungshof untersucht staatliche Unterstützung für Northvolt
Die finanzielle Schieflage des schwedischen Batterieherstellers Northvolt hat die Aufmerksamkeit des Bundesrechnungshofs auf sich gezogen. Aktuell wird die staatliche Förderung, die für den Bau einer Batteriefabrik nahe Heide in Schleswig-Holstein bereitgestellt wurde, einer genauen Prüfung unterzogen. Der Rechnungshof hält sich traditionell mit Details zu laufenden Untersuchungen bedeckt, bestätigt jedoch die Überprüfung der Fördermittel, die teils vom Bund und teils vom Land Schleswig-Holstein bereitgestellt wurden. Ursächlich hierfür sind Berichte, darunter jene von 'Capital', die diese Prüfungen ins Rampenlicht rückten.
Nordvolt sah sich zu Beginn des Jahres mit einer unsicheren Zukunft konfrontiert, die auf eine gesicherte Finanzierung über 525 Millionen US-Dollar durch kommerzielle Banken zurückzuführen ist, deren Risiken zu 80 Prozent durch den Bund abgesichert sind. Diese Maßnahmen wurden ursprünglich ergriffen, um die kontinuierliche Versorgung der deutschen Automobilindustrie mit Batterien sicherzustellen. Ergänzend erhielt Northvolt von der KfW für den Bau der Fabrik ein Darlehen in Höhe von 600 Millionen Euro. Zu diesen Mitteln gesellen sich weitere 20 Millionen Euro für Zinsen und Verfahrenskosten, für die der Bund und das Land Schleswig-Holstein gemeinsam bürgen.
Die Verwendung dieser Mittel scheint weit fortgeschritten: Laut neuesten Angaben ist mehr als die Hälfte der sogenannten Wandelanleihe bereits aufgebraucht. Die EU-Kommission hat im Jahr 2024 zudem direkte Fördermittel in der Größenordnung von 700 Millionen Euro genehmigt, allerdings stehen diese zur Auszahlung noch aus. Die Fabrik in Heide, bisher von der Insolvenz unberührt, läuft weiterhin mit dem Ziel, Batteriezellen für eine Million Elektrofahrzeuge jährlich zu produzieren. Der grandiose Start des Projekts im März 2024 wurde damals unter anderem durch den ehemaligen Bundeskanzler Olaf Scholz und den früheren Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck feierlich eingeläutet.
Allerdings erlebte das Unternehmen einen starken Rückschlag, als es im November Gläubigerschutz in den USA beantragte und nun im März 2025 folgerichtig Insolvenz in Schweden anmeldete.