Brauchen wir eine neue Streitkultur?
Das Projekt Social Media kann missbraucht werden. Gewaltenteilung auch.
(pressebox) Leipzig, 22.08.2014 - In der Süddeutschen Zeitung argumentierte Dirk von Gehlen "Eine deprimierende Erkenntnis mancher aus dem Ruder laufender Netzdebatte lautet nämlich: Zahlreiche Kommentatoren sind nicht einmal Leser (geschweige denn Abonnenten), sie nutzen lediglich die Öffentlichkeit des jeweiligen Mediums, um ihre Ansichten breitzutreten. Dass sie diese bekommen, ist häufig schlicht Ergebnis beständigen Wegsehens. 'Hart moderieren' lautet der Ansatz, der auch außerhalb des Netzes nicht unbekannt ist: Die geachtete Institution eines Parlaments würde innerhalb weniger Stunden zu einem Palaverabgrund, würde man dort alle Regeln abschaffen oder deren Einhaltung nicht mehr kontrollieren."
Von Gehlen hält es für eine "deprimierende Erkenntnis", dass die Kommentarmöglichkeiten von Nichtlesern als Infokanal missbraucht werden. Ich weiß nicht, was daran deprimierend sein soll. Alles, was funktioniert, hat auch die Potenz und die Tendenz, missbraucht zu werden. Soziale Medien funktionieren. Hat wirklich irgendjemand geglaubt, die wären "missbrauchsresistent"?
Natürlich nicht! Wieso sollte Social Media am Ende sein? Es werden einzelne BETREIBER von Portalen die Geister nicht mehr bändigen können, die sie riefen. Es werden Portalbetreiber Pleite gehen, weil ihnen die Sponsoren ausgehen, wenn sie den Missbrauch nicht eindämmen.
Aber das "Projekt Social Media" als Ganzes wird davon lernen können, sich weiterentwickeln, neue Horizonte angehen, neue Themen bedienen ... Es werden diejenigen Portale überleben bzw. gewinnen, die eine respektvolle, solide Streitkultur pflegen. Den anderen Portalen werden die Leute davonlaufen. Vor diesem Ergebnis schlechter Angebote schützt auch ein großer Name nicht.
Von Gehlen fordert ein "Hart moderieren" nach dem Muster eines Parlamentes, in dem man nur nach festen Regeln diskutieren darf. Das klingt gut. Aber REGELN gibt es auch in Palaver-Parlamenten. Nur eben andere. Ein deutscher Wochenmarkt funktioniert ja auch nicht wie ein orientalischer Basar. Sondern anders.
Auch bei Parlamenten gibt es eine Spannbreite. Auf Youtube und Google-News finden sich Dutzende Dateien mit prügelnden (!) Parlamentariern im (!) Parlament: Griechenland, Polen, Italien, Georgien, Türkei, Taiwan, Venezuela ... In Kiew kam es jüngste sogar während (!) der Wahl des ukrainischen Premierministers zur Schlägerei unter Abgeordneten. Der als Fraktionsführer der "Schlag"-Partei ebenfalls anwesende Boxweltmeister Vitali Klitschko war daran unbeteiligt.
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Von Gehlen hält es für eine "deprimierende Erkenntnis", dass die Kommentarmöglichkeiten von Nichtlesern als Infokanal missbraucht werden. Ich weiß nicht, was daran deprimierend sein soll. Alles, was funktioniert, hat auch die Potenz und die Tendenz, missbraucht zu werden. Soziale Medien funktionieren. Hat wirklich irgendjemand geglaubt, die wären "missbrauchsresistent"?
Natürlich nicht! Wieso sollte Social Media am Ende sein? Es werden einzelne BETREIBER von Portalen die Geister nicht mehr bändigen können, die sie riefen. Es werden Portalbetreiber Pleite gehen, weil ihnen die Sponsoren ausgehen, wenn sie den Missbrauch nicht eindämmen.
Aber das "Projekt Social Media" als Ganzes wird davon lernen können, sich weiterentwickeln, neue Horizonte angehen, neue Themen bedienen ... Es werden diejenigen Portale überleben bzw. gewinnen, die eine respektvolle, solide Streitkultur pflegen. Den anderen Portalen werden die Leute davonlaufen. Vor diesem Ergebnis schlechter Angebote schützt auch ein großer Name nicht.
Von Gehlen fordert ein "Hart moderieren" nach dem Muster eines Parlamentes, in dem man nur nach festen Regeln diskutieren darf. Das klingt gut. Aber REGELN gibt es auch in Palaver-Parlamenten. Nur eben andere. Ein deutscher Wochenmarkt funktioniert ja auch nicht wie ein orientalischer Basar. Sondern anders.
Auch bei Parlamenten gibt es eine Spannbreite. Auf Youtube und Google-News finden sich Dutzende Dateien mit prügelnden (!) Parlamentariern im (!) Parlament: Griechenland, Polen, Italien, Georgien, Türkei, Taiwan, Venezuela ... In Kiew kam es jüngste sogar während (!) der Wahl des ukrainischen Premierministers zur Schlägerei unter Abgeordneten. Der als Fraktionsführer der "Schlag"-Partei ebenfalls anwesende Boxweltmeister Vitali Klitschko war daran unbeteiligt.
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