Brandenburgs grünes Licht für Medienreform: Ein turbulenter Abstimmungsmarathon
Nach zähen Verhandlungen hat Brandenburg als letztes Bundesland dem Reformstaatsvertrag für den öffentlich-rechtlichen Rundfunk zugestimmt. Überraschend machte der Widerstand der SPD/BSW-Koalition besonders Schlagzeilen, die ohne die Unterstützung der Opposition keine Mehrheit erzielen konnte. Die endgültige Zustimmung öffnet nun den Weg für Reformen bei ARD, ZDF und Deutschlandradio, die mit dem Inkrafttreten am 1. Dezember einen frischen Kurs einschlagen.
In einer hitzigen Debatte im Landtag stellte sich heraus, dass die oppositionelle CDU eine Schlüsselrolle spielte. Sie unterstützte den Reformstaatsvertrag, was schließlich eine Mehrheit von 45 zu 39 Stimmen ermöglichte. Innerhalb der regierenden Koalition lief es dagegen holprig: Während der SPD-Teil hinter dem Vorhaben stand, verweigerte die BSW-Fraktion überwiegend ihre Zustimmung. Spannend blieb die Frage, ob die zerstrittene Koalition noch halten kann. Bislang zumindest bekennen sich sowohl Ministerpräsident Dietmar Woidke als auch BSW-Chefin Sahra Wagenknecht zur weiteren Zusammenarbeit.
Die Reform zielt darauf ab, den öffentlich-rechtlichen Rundfunk schlanker und digitaler zu gestalten. Dabei sollen Redundanzen abgebaut und die Senderlandschaft modernisiert werden, ohne jedoch den Fokus auf Information, Kultur, Bildung und Regionales zu verlieren. Auch der Staatsvertrag zum Jugendmedienschutz, der parallel verabschiedet wurde, plant, durch neue Alterskontrollen für den besseren Schutz von Kindern zu sorgen - dies in einer immer digitaler werdenden Medienwelt, die nach neuen Lösungsansätzen verlangt.

