Börsenturbulenzen: Technologieaktien unter Druck im Angesicht geopolitischer Spannungen
Die gegenwärtigen geopolitischen Spannungen zwischen Israel und Iran versetzen die Börsen weltweit in Alarmbereitschaft. Besonders betroffen von der Verunsicherung sind konjunktursensible Technologieaktien, da die Anleger vermehrt sichere Häfen suchen und riskantere Branchen meiden.
Der europäische Technologieindex Stoxx Europe 600 Technology sank bis zum späten Vormittag um deutliche 1,2 Prozent und steuerte damit auf den dritten Verlusttag in Serie zu. Damit büßte das Branchenbarometer bislang sämtliche Gewinne des laufenden Monats ein.
In Paris verzeichneten die Aktien von Soitec ein Minus von 3,4 Prozent. In Deutschland verloren Infineon über ein Prozent und SAP-Papiere verbuchten ein Minus von 1,6 Prozent, was dem Stand von Ende April entspricht.
Unter den schwächsten Aktien im deutschen SDax fiel PVA Tepla um 1,7 Prozent. Auch der auf die Baubranche spezialisierte Softwareanbieter Nemetschek verzeichnete einen Kursrückgang von über drei Prozent auf 117,30 Euro im Stoxx Europe 600 Technology und im MDax.
JPMorgan-Analyst Joseph George äußerte im Rahmen einer Onlinekonferenz seine Bedenken und hielt an seinem Kursziel von 95 Euro fest, was ein Abwärtspotenzial von fast 20 Prozent signalisiert. Trotz der starken Marktposition von Nemetschek in strukturell attraktiven Märkten und einem umfangreichen Produktportfolio, bleiben die hohen Markterwartungen ein Risiko.
Zusätzlich belasten gestiegene Finanzierungskosten, bedingt durch neue Anleihen, die Aussichten des Unternehmens.