Boeing punktet in Dubai: Emirates erweitert Bestellung auf 270 Jets
Ein Lichtblick für den ins Straucheln geratenen Boeing-Konzern: Auf der renommierten Luftfahrtmesse in Dubai erhielt der US-amerikanische Flugzeugbauer ein dringend benötigtes Vertrauenssignal für sein Großraumflugzeug 777X. Emirates, eine der weltweit führenden Airlines, erhöhte sensationell ihre Bestellung dieses Typs um 65 auf insgesamt 270 Maschinen. Dies markiert Boeings ersten großen Erfolg auf der Messe, noch vor dem Konkurrenten Airbus. Dieser hofft weiterhin auf einen Großauftrag für sein Modell A350-1000 von Emirates.
Der Auftragswert der zusätzlichen 65 Boeing-Jets beläuft sich laut Emirates auf etwa 38 Milliarden US-Dollar, was jedoch durch die üblichen Rabatte bei derartigen Bestellungen deutlich geringer ausfallen dürfte. Die 777X kämpft seit Jahren mit Produktionsproblemen. Ursprünglich war die erste Auslieferung für 2020 vorgesehen, wurde jedoch auf 2027 verschoben – der jüngste Rückschlag im aufwendigen Zulassungsverfahren.
Erstkonkundin ist die deutsche Lufthansa, deren Vorstandschef Carsten Spohr sich angesichts der Verzögerungen vorsichtig zeigt und das Modell vorerst nicht einplant. Emirates rechnet damit, ihre ersten 777X im zweiten Quartal 2027 zu empfangen. Die Antriebstechnik der Maschinen stammt exklusiv von GE Aerospace, während der Airbus A350 mit Rolls-Royce-Triebwerken ausgestattet ist.
Rückblickend hatte Emirates-Chef Tim Clark auf der Dubai Air Show vor zwei Jahren die Triebwerke des A350-1000 als zu wartungsintensiv eingestuft und daher mehrheitlich auf die Standardversion A350-900 gesetzt. In diesem Jahr scheint Flydubai, der staatliche Billigflieger, Airbus mit einer Bestellung von 150 A320neo-Jets eine Chance zu bieten, nachdem er bisher ausschließlich Boeing-Flugzeuge nutzte. Auch Boeing könnte mit zusätzlichen 50 Festbestellungen rechnen, jedoch haben sowohl Airbus als auch Boeing Stellungnahmen zu den Gerüchten abgelehnt.

