Blizzard's Diablo-Team stemmt sich gegen Microsoft: Kampf nach Massenentlassungen
Entlassungswellen bei Microsoft schüren Unruhe
Seit der Übernahme von Activision Blizzard durch Microsoft im Jahr 2023 häufen sich die Hiobsbotschaften für die Belegschaft. Zuletzt wurden im Jahr 2025 rund 9.100 Stellen weltweit gestrichen, darunter zahlreiche Positionen in der Gaming-Division. Betroffen waren nicht nur kleinere Studios, sondern auch bekannte Namen wie Blizzard Entertainment. Die Unsicherheit unter den Mitarbeitern wächst, da solche Entlassungen oft ohne Vorwarnung erfolgen und ganze Teams auflösen. Besonders das Diablo-Team, bekannt für Spiele wie Diablo IV, spürt den Druck und hat nun entschieden, aktiv zu werden.
Gewerkschaftsgründung als Antwort auf Unsicherheit
Über 450 Entwickler, Künstler, Designer, Ingenieure und Support-Mitarbeiter des Diablo-Teams bei Blizzard haben sich kürzlich der Communications Workers of America (CWA) angeschlossen. Diese Entscheidung fiel mit überwältigender Mehrheit und macht die Gruppe zu einer der größten sogenannten "Wall-to-Wall"-Gewerkschaften innerhalb eines Microsoft-Studios. Die Mitglieder gehören je nach Standort unterschiedlichen lokalen CWA-Gruppen an, darunter in Irvine (Kalifornien), Albany (New York) und Austin (Texas). Ziel ist es, bessere Arbeitsbedingungen zu sichern und sich gegen weitere Entlassungen zu wehren.
Die Angst bei meinen Kollegen wächst mit jeder weiteren Runde von Massenentlassungen.
Dieses Statement von Kelly Yeo, Game Producer bei Diablo und Mitglied des Organisationskomitees, spiegelt die Stimmung vieler Mitarbeiter wider. Die ständige Bedrohung durch Kündigungen hat nicht nur Auswirkungen auf die Moral, sondern auch auf die tägliche Arbeit an Projekten wie der Diablo-Reihe.
Gründe für die Gewerkschaftsbewegung
Die Beweggründe für die Gewerkschaftsgründung sind vielfältig und gehen über reine Jobunsicherheit hinaus. Neben den Entlassungen spielen Themen wie Fernarbeit, die sogenannte "Passion Tax" - also die Erwartung, aus Leidenschaft für Spiele übermäßig viel zu arbeiten - und der zunehmende Einfluss von Künstlicher Intelligenz in der Entwicklung eine Rolle. Viele Entwickler fühlen sich von Microsoft nicht ausreichend geschützt und sehen in der Gewerkschaft eine Möglichkeit, ihre Rechte durchzusetzen.
Was die Gewerkschaft konkret fordert
- Schutz vor Entlassungen: Stärkere Absicherung der Arbeitsplätze und transparente Kommunikation bei Umstrukturierungen.
- Bessere Arbeitsbedingungen: Klare Regelungen zu Überstunden und eine faire Bezahlung, die nicht auf der Leidenschaft für Spiele basiert.
- Mitbestimmung bei Technologieeinsatz: Einfluss auf den Einsatz von KI-Tools, die möglicherweise Arbeitsplätze gefährden könnten.
Microsofts Reaktion und die Bedeutung für Blizzard
Microsoft hat die Gewerkschaft des Diablo-Teams bereits anerkannt, was als erster Schritt in Richtung Dialog gewertet werden kann. Dennoch bleibt abzuwarten, wie ernsthaft der Konzern auf die Forderungen eingehen wird. In den letzten Jahren haben sich bereits mehrere Gruppen innerhalb von Activision Blizzard und der Xbox-Division gewerkschaftlich organisiert, was die Bewegung insgesamt stärkt. Mit über 3.500 Gewerkschaftsmitgliedern im gesamten Microsoft-Umfeld wird der Druck auf das Unternehmen spürbar größer.
Für Blizzard und speziell das Diablo-Team könnte diese Entwicklung nicht nur Auswirkungen auf die Arbeitsbedingungen haben, sondern auch auf die Qualität und den Entwicklungsprozess der Spiele. Eine motivierte Belegschaft ohne ständige Angst vor Kündigungen könnte langfristig zu besseren Ergebnissen führen. Die Diablo-Reihe, die mit ihrem aktuellen Teil Diablo IV weiterhin eine treue Fangemeinde hat, steht inmitten dieser Umbrüche - und mit ihr die Hoffnungen vieler Spieler auf kontinuierliche Updates und Erweiterungen.

