Bilfinger setzt auf Vertrauen mit Aktienrückkauf
Der Industriedienstleister Bilfinger hat ein umfassendes Aktienrückkaufprogramm angekündigt und plant, bis zu 1,1 Millionen Aktien im Wert von maximal 50 Millionen Euro zurückzukaufen. Dieses Vorhaben entspricht etwa 2,93 Prozent des Grundkapitals und soll bis spätestens Ende 2025 abgeschlossen werden. Die Nachricht stieß bei Investoren auf positive Resonanz, was sich unmittelbar im Kursverlauf widerspiegelte. Die Bilfinger-Aktie legte prompt um 5,3 Prozent zu und avancierte damit zum Spitzenreiter im MDax.
Analyst Gregor Kuglitsch von der UBS interpretiert den Schritt von Bilfinger als strategische Antwort auf die jüngste Kursschwäche der Aktie. Zudem hat Unternehmenschef Thomas Schulz in der Vergangenheit optimistische Prognosen zu den Margen und erwarteten Barmitteln abgegeben. Hintergrund der Kursturbulenzen war der Einsturz eines Fähranlegers in Georgia, an dessen Bau die Bilfinger-Tochter Centennial beteiligt war, was zu einem kurzfristigen Kurssturz von über zehn Prozent führte. Seither hat sich der Börsenwert von Bilfinger wieder merklich erholt, mit einem Anstieg von über 37 Prozent seit Jahresbeginn.
Zum Fähranleger-Vorfall erklärte Schulz bei der Präsentation der Neunmonatszahlen im November, dass die Ursache weiterhin von lokalen Behörden untersucht werde. Bislang wurden keine rechtlichen Ansprüche an Bilfinger gestellt, weshalb das Unternehmen keine Rückstellungen gebildet hat. Mit dem geplanten Aktienrückkauf nutzt Bilfinger eine Ermächtigung der Hauptversammlung aus dem Jahr 2022, die es erlaubt, bis zu zehn Prozent des Grundkapitals zurückzukaufen.

