Berechtigte Selbstverteidigung oder aggressive Eskalation?
In einer kühnen Verteidigungsrede vor dem UN-Sicherheitsrat hat der iranische Außenminister Amirabdollahian den umfangreichen Beschuss Israels mit Raketen und Drohnen gerechtfertigt. Er berief sich dabei auf das internationale Recht zur Selbstverteidigung und bezog sich konkret auf den Angriff auf das iranische Botschaftsareal in Syrien zu Beginn des Monats. Amirabdollahian monierte die mangelnde Reaktion insbesondere von westlichen Staaten wie den USA, dem Vereinigten Königreich und Frankreich, die es versäumten, den ursprünglich israelischen Akt zu verurteilen.
In deutlichen Worten brachte der Minister seine Missbilligung gegenüber der Stille des Sicherheitsrates zum Ausdruck. Für den Iran sei es nicht länger haltbar, angesichts der Attacke auf diplomatisches Terrain und der Verletzung seiner souveränen Rechte weiterhin Geduld zu wahren. Der Vergeltungsschlag, der sich in der Angriffsnacht auf mehr als 300 Drohnen, Marschflugkörper und Raketen belief, sei laut Amirabdollahian eine unabdingbare Maßnahme gewesen. Betont wurde dabei, dass der iranische Gegenschlag ausschließlich militärische Ziele ins Visier genommen habe, die mit dem Angriff auf die syrische Botschaft in Verbindung stünden.
Diese Entwicklung folgt auf den vorherigen Zwischenfall in Damaskus, bei dem ein vermeintlich von Israel durchgeführter Luftschlag das iranische Botschaftsgelände traf und zum Tod zweier Generäle der Revolutionsgarden führte. Die Spannungen in der Region scheinen damit weiter anzusteigen, und die Stellungnahmen vor dem UN-Sicherheitsrat bilden einen weiteren Beleg für die komplexen und brisanten Verhältnisse. (eulerpool-AFX)