Bei Rücken greifen deutsche Ärzte zu schnell zum Skalpell

Rücken-Operation

München/Taufkirchen, 08.11.2023 (lifePR) - Die Zahl der operativen Eingriffe am Rücken hat in den letzten 20 Jahren inflationär zugenommen. Damit einhergehend die Zahl der Menschen, bei denen diese Eingriffe nicht zum Erfolg geführt haben. Wirbelsäulenexperte Dr. Reinhard Schneiderhan erklärt, wie es dazu kommt und wie es besser geht.

Als „failed back surgery“, also misslungene Operation, bezeichnen Experten jene operativen Eingriffe, die entweder nichts gebracht oder die Situation sogar verschlimmert haben. In Deutschland betrifft das vor allem Rückenpatienten. In einer aktuellen deutschen Studie haben Wissenschaftler das nun genauer unter die Lupe genommen. Ergebnis: in Deutschland raten Ärzte zu einer Operation, obwohl diese oft gar nicht nötig ist. Schuld daran, so die Autoren der Studie, ist die inflationäre Zunahme der MRT-Diagnostik, also moderner bildgebender Verfahren. Gleichzeitig kam es zu einem steilen Anstieg schmerzbedingter Wirbelsäulenoperationen. Das allerdings ohne nachweisbaren Erfolg. Wie ist das zu erklären.

„Bei Rückenschmerzen sollte und darf man sich nicht auf die Macht der Bilder verlassen“, sagt Dr. Reinhard Schneiderhan vom gleichnamigen medizinischen Versorgungszentrum in München-Taufkirchen. „Denn es ist häufig so, dass radiologisch auffällige Befunde, nicht gleichzeitig auch die Ursache der Beschwerden ist.“ Das konnte die Studie in dramatischer Weise bestätigen. Nach einer Auswertung von Zweitmeinungsgutachten durch ein interdisziplinäres Team, hat sich gezeigt, dass in nur 4,5 Prozent der Fälle überhaupt eine OP nötig gewesen wäre.

„Das ist wirklich erschreckend“, sagt Dr. Schneiderhan, „zeigt aber, wie wichtig es ist sich nicht gleich unter das Messer zu legen, sondern sich eine Zweitmeinung einzuholen, am besten von einem interdisziplinären Team.“ Was sich möglicherweise immer noch nicht herumgesprochen hat: Alle Patienten haben Anspruch auf eine Zweitmeinung. Die gesetzlichen Kassen übernehmen dafür die Kosten.

Ein interdisziplinäres Team besteht aus Orthopäden, Neurologen, Neurochirurgen, Radiologen, Physio- und Schmerztherapeuten sowie auch Psychologen. „Die Vorteile eines interdisziplinären Teams liegen auf der Hand: Die Zusammenarbeit der verschiedenen Fachrichtungen ermöglich eine umfassende Diagnostik der Erkrankung. „Basierend auf den Ergebnissen können wir dann eine individuell angepasste Therapie empfehlen, die auf die Bedürfnisse der Patientinnen und Patienten zugeschnitten sind. So können wir bessere Behandlungsergebnisse erzielen.“

Ein Aufwand, der sich unbedingt lohnt. Und das nicht nur, weil jeder operative Eingriff ein Risiko birgt. Eine OP, die nicht ursächlich auch das Problem behebt, kann schmerzhafte Probleme bereiten. „Allen voran durch das entstehende Narbengewebe“, sagt Dr. Schneiderhan. „Dieses kann auf Nerven oder Strukturen in der Nähe drücken und so erhebliche Schmerzen bereiten.“ Die chirurgische Manipulation kann zudem zu anhaltenden Muskelverspannungen, Nervenschäden wie Taubheit, Kribbeln und Lähmungen sowie auch zu einem Stabilitätsverlust führen, der weitere Probleme nach sich zieht. Hinzu kommt, dass es heute sehr gute minimal-invasive Methoden gibt, um Rückenschmerzen wirksam und schonend zu bekämpfen.

Link zur Studie: https://link.springer.com/...

Viele weitere Informationen zu modernen Behandlungsmethoden finden sich unter www.orthopaede.com

Gesundheit & Medizin
[lifepr.de] · 08.11.2023 · 10:05 Uhr
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