Beginn der Schlichtung bei Lufthansa: Bodo Ramelow soll im Tarifkonflikt vermitteln
Ein neues Kapitel im Tarifstreit zwischen der Lufthansa und ihrem Bodenpersonal steht bevor, denn das Ringen um eine Einigung soll nun durch eine Schlichtung entschärft werden. Die Gewerkschaft Verdi setzt dabei auf die Vermittlungskompetenz von Bodo Ramelow, Thüringens Ministerpräsidenten. Im Laufe der kommenden Woche sollen die Gespräche aufgenommen werden und innerhalb weniger Tage zum Abschluss kommen.
Das Ziel ist eindeutig: Um Arbeitsniederlegungen während der Osterzeit abzuwenden, soll der Konflikt um die Arbeitsbedingungen der rund 25.000 Angestellten gelöst werden. Während dieser kritischen Phase hat man sich auf eine sogenannte Friedenspflicht geeinigt.
Sollten die Bemühungen der Schlichtung jedoch scheitern, drohen laut Marvin Reschinsky, Verhandlungsführer von Verdi, härtere Maßnahmen in Form von Erzwingungsstreiks. Das Fundament für diese Eskalation wird bereits mit der Einleitung einer Urabstimmung gelegt.
Auch wenn die Fronten verhärtet zu sein scheinen – Verdi pocht auf eine Lohnerhöhung von 12,5 Prozent für ein Jahr während Lufthansa 10 Prozent über 28 Monate anbietet –, gibt es einen Punkt der Übereinstimmung: Beide Seiten befürworten eine Einmalzahlung als Inflationsausgleich in Höhe von 3.000 Euro. Die Dringlichkeit einer Lösung wurde zuletzt beim Warnstreik des Bodenpersonals deutlich, der zu hunderten von Flugausfällen führte.
Mit Bodo Ramelow tritt ein erfahrener Vermittler in das Verhandlungsringen ein, dessen Fähigkeiten bereits in früheren Auseinandersetzungen, wie den Tarifkämpfen mit der GDL bei der Deutschen Bahn, erfolgreich unter Beweis gestellt wurden. (eulerpool-AFX)