Bayern setzt strittiges Verbot gendergerechter Sprache in Kraft

In einem aktuellen und weitreichenden Schritt hat Bayern nun offiziell den Gebrauch gendergerechter Sprache in Schulen und Behörden mit Hilfe von Sonderzeichen untersagt. Hessen zeigt sich ebenfalls entschlossen, diesem Beispiel zu folgen. Dieser Vorstoß, der von konservativen Kreisen befürwortet wird, hat eine lebhafte Debatte ausgelöst, die die Frage nach der Rolle des Staates in der Entwicklung der Sprache in den Vordergrund rückt. Vertreter:innen der rechten politischen Ecke, lange Zeit als Verfechter der These bekannt, Over-the-Top Feminist:innen suchten die deutsche Sprache zu diktieren, sehen in dieser Maßnahme die notwendige Abwehr einer vermeintlichen Bedrohung für die sprachliche Freiheit. Gegenüber steht die Ansicht, dass diese Änderung diejenigen ausschließt und einer Marginalisierung aussetzt, die sich nicht in den traditionellen Geschlechterkategorien wiederfinden.

Die Initiatoren des Verbots rechtfertigen ihre Entscheidung mit der Notwendigkeit, die Verständlichkeit der Sprache zu wahren und den Ausschluss derjenigen zu vermeiden, die keinen Bezug zu genderneutralen Formulierungen haben. Kritiker:innen dieser Sichtweise allerdings argumentieren genau umgekehrt: Das Nichtbeachten und Nichtansprechen von nichtbinären oder transidente Personen in der öffentlichen Kommunikation sei eine deutliche Form der Diskriminierung. Das Dilemma, das sich hier offenbart, ist als Ausdruck eines tiefgreifenden Kulturkampfes zu verstehen, der die Frage aufwirft, inwieweit staatliche Instanzen in die Evolution der Sprache einzuwirken vermögen oder sollten.

Die gesellschaftliche Diskussion verharrt indes in einer Pattsituation, wie auch bei anderen Reizthemen der aktuellen Zeit: In einer demokratischen Gesellschaft, so die verbreitete Auffassung, sollte der Staat keinen direkten Einfluss auf die Präferenzen der Bürger:innen nehmen, insbesondere wenn es um persönlichen und kulturellen Ausdruck geht. Stattdessen sei eine Atmosphäre der Toleranz und der Wahlfreiheit zu kultivieren, die es jeder und jedem erlaubt, in der gewünschten Form zu kommunizieren, ohne dass das Gefühl eines sprachlichen Zwangs aufkommt. (eulerpool-AFX)

Politics
[Eulerpool News] · 21.03.2024 · 13:15 Uhr
[11 Kommentare]
 
Söder setzt auf Koalition mit SPD und Pistorius
München (dpa) - CSU-Chef Markus Söder setzt nach der Bundestagswahl 2025 auf eine Neuauflage […] (10)
Julia Garner: Sie spielt im Horrorthriller 'Weapons' mit
(BANG) - Julia Garner hat sich der Besetzung des Horrorthrillers 'Weapons' angeschlossen. Die […] (00)
Ben Stiller: Zoolander-Flop war böse Überraschung
(BANG) - Ben Stiller rechnete nicht mit dem ‚Zoolander 2‘-Flop. Nachdem das Original der […] (00)
Logitech G – Außergewöhnliche Angebote an den Logi PLAY DAYS
Zu Ehren der beliebten G502 Gaming-Maus, die das Wort Innovation großschreibt und die Gaming- […] (00)
Verbraucherschützer klagen erfolgreich gegen Google
München (dpa) - Der Internetkonzern Google muss nach einer Klage der Verbraucherzentrale Bayern […] (00)
Hoeneß bestätigt: Rangnick beim FCB nur dritte Trainer-Wahl
München (dpa) - Uli Hoeneß hat bestätigt, dass Ralf Rangnick bei der Trainersuche des FC Bayern […] (05)
 
 
Suchbegriff

Diese Woche
Letzte Woche
Vorletzte Woche
Top News