Bauernprotest vor Parlament in Navarra eskaliert
Ein friedlicher Protest ist in Spanien ein Zeichen der Demokratie, doch nicht alle Demonstrationen bleiben friedlich. In Navarra versuchten Dutzende Bauern, die Beratungen zum Haushaltsplan empört zu stören, indem sie das Regionalparlament in Pamplona zu stürmen gedachten. Die Abgeordneten, die im Begriff waren, über das Budget der Autonomen Gemeinschaft zu diskutieren, wurden Zeugen eines lauten Aufbegehrens, das nur durch das entschlossene Eingreifen der Polizei, die auch Schlagstöcke einsetzte, nicht in eine Erstürmung des Parlamentsgebäudes mündete. Glücklicherweise blieben ernsthafte Verletzungen aus.
María Chivite, die sozialistische Regionalpräsidentin von Navarra, verurteilte die gewaltvollen Tendenzen der Demonstration und äußerte ihre Besorgnis über die zunehmende Geschwindigkeit, mit der Hass und die Delegitimierung von Institutionen voranschreiten. Dennoch hob sie hervor, dass friedliche Proteste ein fundamentales Recht darstellen und respektiert werden müssen.
Seit einem Monat ist die ländliche Bevölkerung Spaniens in verstärkten Protestaktivitäten engagiert. In ihrem Kampf um angemessene Lebensbedingungen kommt es zu Blockaden von wichtigen Verkehrsadern, wie Autobahnen, Straßen und wichtigen Zufahrten. Bis dato verliefen die Aktionen der Landwirte ohne größere Vorfälle.
Trotz einiger Entgegenkommen durch die Regierung in Madrid bleiben die spanischen Bauern, die faire Preise und eine stärkere Position innerhalb der Nahrungsmittelkette fordern, unzufrieden. Zudem verlangen sie strengere Importkontrollen und eine Reduzierung von Umweltauflagen und Bürokratie, um als 'Obst- und Gemüsegarten Europas' bestehen zu können. (eulerpool-AFX)