Hoffnungsvolle Zeichen aus dem Krankenbett: Slowakischer Premier Fico übersteht Attentat
Nach einem heimtückischen Anschlag auf den slowakischen Ministerpräsidenten Robert Fico versammelt sich Hoffnung um sein Krankenbett. Wie aus dem engsten Kreis der Regierung, vertreten durch den Verteidigungsminister und Ficos rechte Hand Robert Kalinak, verlautbart wurde, habe sich der Zustand des Premierministers stabilisiert, wenngleich die Situation nach wie vor ernst bleibt. Eine medizinische Sprecherin verkündete, dass Fico eine fünfstündige Operation hinter sich habe und das Bewusstsein wiedererlangt habe.
Die Nachrichtenlage rund um die Befindlichkeit Ficos war zunächst durch eine Informationssperre des Krankenhauses nur spärlich und teilweise widersprüchlich. Das Attentat, bei dem der Täter auf den 59-jährigen Fico schoß, hat das Mitgliedsland der EU und der NATO merklich erschüttert.
Neben Kalinak äußerte sich auch der Umweltminister Tomas Taraba, als einer von vier stellvertretenden Regierungschefs, zur geglückten Operation, infolge derer der Premierminister nicht in lebensbedrohlichem Zustand sei. Die schockierende Tat ereignete sich nach einer Kabinettssitzung, als Fico Außenstehende begrüßte. Der Täter konnte festgenommen werden und steht unter dem Verdacht, aus politischen Motiven gehandelt zu haben.
Aus der Feder des Innenministers Matus Sutaj Estok wurden Details zum Attentäter bekannt. Der 71-Jährige aus Levice habe seine Tatwaffe legal besessen und zuvor als Wachmann tätig gewesen sein. Innenminister Sutaj Estok und Verteidigungsminister Kalinak sprachen von einem "außerordentlich ernsten" Zustand Ficos.
In der Slowakei legte das Ereignis die politische Auseinandersetzung zeitweise lahm. Keine politischen Veranstaltungen, keine Parlamentssitzungen – das Land steht, zumindest kurzfristig, geschlossen hinter seinem Premier. In Videoaufnahmen offenbarte der festgenommene Attentäter seine Ablehnung der Regierungspolitik, speziell der umstrittenen Medienreform. Fico selbst hatte die Opposition kritisiert, sie würde die Atmosphäre vergiften und Gewalttaten provozieren könnten.
Mit Fico am Ruder stimmte die Slowakei allerdings stets EU-Sanktionen gegen Russland zu und unterstützte Hilfen für die Ukraine. Der Premier ist bekannt für seine Popularität, aber auch für seine polarisierenden Ansichten. Dennoch: Die internationale Politik zeigt sich solidarisch. Bundeskanzler Olaf Scholz und US-Präsident Joe Biden verurteilten das Attentat und sprachen ihre Wünsche für eine rasche Genesung aus. (eulerpool-AFX)