Auf dem Weg zu mehr Transparenz in der Buchbranche: KI-Beteiligung soll sichtbar werden
Der Kultur- und Medienausschuss im Bundestag, angeführt von Sven Lehmann von den Grünen, hat eine bedeutende Initiative ins Leben gerufen, um die Buchbranche in Zeiten des digitalen Wandels zu unterstützen: ein Transparenzlabel soll künftig darüber Auskunft geben, ob und in welchem Umfang Künstliche Intelligenz an der Entstehung eines literarischen Werkes beteiligt war.
Die sich rasant entwickelnde KI-Technologie stellt die Branche vor große Herausforderungen, da sie das Potenzial hat, traditionelle Berufsfelder wie Übersetzung, Lektorat und Covergestaltung drastisch zu verändern. Lehmann unterstrich die Notwendigkeit, literarische Arbeiten auszuzeichnen, die durch menschliches Schaffen und Handwerk gekennzeichnet sind. Verlage und Buchhandlungen denken bereits über entsprechende Schritte nach, und es besteht die Hoffnung, dass ein Qualitätssiegel den Werken, die hauptsächlich von Menschenhand erschaffen wurden, neuen Auftrieb verleihen könnte.
Wesentlich ist auch der Schutz der Rechte von Autoren und ihre angemessene Vergütung. Die Regierung sei in der Pflicht, rechtliche Vorgaben zu verschärfen und Urheberrechtsverletzungen mit aller Konsequenz zu ahnden. Zusätzlich wird die Einführung einer Digitalabgabe für große Tech-Konzerne gefordert, um die Mittel gezielt in die kulturelle und mediale Vielfalt zu investieren. Lehmann machte deutlich, dass ein vielfältiger Buchmarkt unerlässlich für die demokratische Kultur sei, denn er fördert Meinungsfreiheit, Bildung und den gesellschaftlichen Diskurs. Die Frankfurter Buchmesse spielt hierbei eine herausragende Rolle als Schaufenster des Sektors.

