Audi verbucht Gewinnrückgang trotz Absatzsteigerung

Im Windschatten von Wachstum und Dynamik musste die Volkswagen-Tochter Audi einen Dämpfer bei der Profitabilität hinnehmen. Trotz gesteigerten Absatzes und Umsatzes im vergangenen Jahr sank das Ergebnis nach Steuern signifikant um zwölf Prozent auf annähernd 6,3 Milliarden Euro. Finanzchef Jürgen Rittersberger führt dieses Ergebnis maßgeblich auf die negativen Auswirkungen von Rohstoffsicherungsgeschäften zurück. Die Aussichten für das aktuelle Jahr erscheinen gedämpft: Aufgrund mehrerer anstehender Modellanläufe rechnet Audi mit einem potenziellen Umsatzrückgang zwischen 63-68 Milliarden Euro, im Vergleich zu den 69,9 Milliarden Euro des Vorjahres.

Ein Jahr des Übergangs und der Herausforderung – das ist die Vorausschau für 2024, wie Rittersberger konstatiert. Die Konkurrenz schärft ihre Krallen und stellt Audi vor die Notwendigkeit, teilweise Rabatte anzubieten. Ein Anstieg der Investitionen, gepaart mit dem Modellwechsel zum Audi Q6 e-tron, dem A6 e-tron und dem A5, wird in höheren Kosten resultieren und den Umsatz temporär belasten. Ebenso muss Audi mit Versorgungsschwierigkeiten bei Motoren kämpfen.

Vorstandsvorsitzender Gernot Döllner bestärkte zwar die festgesetzten Zeitpläne für das Ende der Verbrennerfahrzeuge, signalisierte jedoch die Bereitschaft, auf Kundenwünsche mit einer gewissen Flexibilität zu reagieren. Der Weg in die vollelektrische Zukunft ist für Audi trotzdem klar vorgezeichnet, mit der Präsentation des letzten neuen Verbrennermodells 2026 und dem Ziel eines kompletten Elektro-Ausstiegs bis 2033. Döllner wies auch darauf hin, dass die Europäische Union ihren Plan zum Verbot neuer Verbrenner ab 2035 noch einmal 2026 überdenken wird. Bis Ende dieses Jahrzehnts erwartet Audi eine ebenbürtige Anzahl an Verkäufen von Elektroautos und Verbrennern – und damit auch eine vergleichbare Rentabilität. Gegenwärtig machen reine E-Autos nur einen geringen Anteil von neun Prozent an Audis Gesamtverkäufen von 1,9 Millionen Fahrzeugen aus.

Direkt vor der Jahrespressekonferenz enthüllte Audi den elektrischen SUV Q6 e-tron, der erste seiner Art auf der gemeinsam mit Porsche für Premiumfahrzeuge entwickelten PPE-Plattform. Audi bietet momentan drei vollelektrische Modellreihen auf unterschiedlichen Plattformen an. Software-Probleme hatten den Start des Q6 e-tron zeitlich verschoben. Mit bis zu 670 Kilometern Reichweite soll das elektrische SUV aus Ingolstadt in der zweiten Jahreshälfte 2024 in Deutschland sowie den USA auf den Markt kommen und ab kommendem Jahr auch in China gefertigt werden.

Mit einem Zuwachs um 17 Prozent auf 1,9 Millionen verkaufte Autos und einer Umsatzsteigerung von 13 Prozent auf 69,9 Milliarden Euro im letzten Jahr hat Audi seine Geschäftszahlen gesteigert. Allerdings verzeichnete das Unternehmen einen Rückgang des Betriebsergebnisses vor Sondereinflüssen um 18 Prozent auf 6,3 Milliarden Euro und eine Reduktion der Umsatzmarge im Kerngeschäft auf neun Prozent. Im laufenden Geschäftsjahr ist ein Zielkorridor von acht bis zehn Prozent anvisiert. Audi zählt in Deutschland 53.000 Beschäftigte. (eulerpool-AFX)

Finanzen / Business
[Eulerpool News] · 19.03.2024 · 15:32 Uhr
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