ATX auf Höhenflug: Wiener Börse im Aufwind
Die Wiener Börse bleibt auf Erfolgskurs und konnte auch am Freitag an die starken Vortagesgewinne anknüpfen. Der ATX legte um 1,39 Prozent zu und schloss bei 4.720,83 Punkten. Damit verzeichnete der Index einen beachtlichen Wochenzuwachs von fast sechs Prozent. Ein neues Rekordhoch des ATX, das seit 18 Jahren nur noch wenig über 5.000 Punkten liegt, scheint in greifbarer Nähe, sofern der aktuelle positive Trend anhält. Auch der ATX Prime erlebte einen Aufschwung und stieg um 1,30 Prozent auf 2.358,81 Zähler. Im europäischen Umfeld hingegen zeigte sich kein eindeutiger Trend. Die Börsianer in Wien schöpfen aus neuer Hoffnung auf Fortschritte in den Ukraine-Friedensgesprächen. Es kursieren Berichte, dass der russische Präsident Wladimir Putin und US-Präsident Donald Trump in der kommenden Woche zusammenkommen werden, um über das Ende des russischen Angriffskrieges zu diskutieren. Zudem berichtete Bloomberg, dass zwischen Russland und den USA bereits konkrete Verhandlungen über Gebietsabgaben im Gange seien. Bei den Einzeltiteln überzeugten Aktien mit starkem Momentum. Werte wie Lenzing, Wienerberger, Voestalpine, RBI und AT&S verzeichneten Anstiege zwischen 3,5 und 7,8 Prozent. Auf die Woche gesehen summieren sich die Kursgewinne dieser Titel auf eindrucksvolle 13 bis 21 Prozent. Nicht alle Unternehmen verzeichneten jedoch positive Entwicklungen. Die Aktie der Österreichischen Post fiel nach der Veröffentlichung von Halbjahreszahlen um 4,9 Prozent. Trotz eines Rückgangs bei Umsatz und Betriebsergebnis (Ebit) des Logistikers stieg der operative Free Cashflow, und der Ausblick wurde bestätigt. Rosenbauer konnte trotz eines schwachen Starts den Handelstag leicht im Plus beenden, was auf einen Umsatzanstieg im ersten Halbjahr 2025 zurückzuführen ist – jedoch bei gleichzeitig höherem Verlust. Während Baader-Analyst Christian Obst die Zahlen als enttäuschend bewertete, äußerte sich Fabio Hölscher von Warburg Research verhaltener optimistisch und sieht Potenziale in den verbesserten Lieferketten und dem hohen Auftragsbestand. Indessen verzeichnete die Vienna Insurance Group Verluste von 1,6 Prozent, die im Zusammenhang mit der Erwägung eines Erwerbs einer Mehrheit an der deutschen Nürnberger Beteiligungs AG stehen. Der Titel litt allgemein unter einem negativen Branchenumfeld. Unter den Gewinnern war Andritz mit einem Kursanstieg von 0,7 Prozent auf 62,50 Euro. Analyst Nicolas Kneip von der Wiener Privatbank bestätigte seine Kaufempfehlung und erhöhte sein Kursziel auf 76,8 Euro, wobei er den kräftigen Auftragseingang im ersten Halbjahr lobte.

