Assad macht USA für Blutvergießen mitverantwortlich

Damaskus/Stuttgart (dpa) - Syriens Präsident Baschar al-Assad hat den USA eine Mitschuld am Blutvergießen in seinem Land gegeben. «Sie sind Teil dieses Konflikts», sagte Assad in einem Gespräch mit dem Publizisten Jürgen Todenhöfer für die ARD.

Die USA böten «Banden» politischen Schutz, um Syrien zu destabilisieren. «Solange sie (die USA) in irgendeiner Weise Terroristen Unterstützung gewähren, werden sie zu deren Partner. Mit Waffen, Geld oder öffentlicher und politischer Unterstützung in der UNO - oder wo auch immer - ist das die Implikation.»

Einen Rücktritt lehnte Assad, der seit mehr als einem Jahr mit brutaler Gewalt gegen eine immer stärker werdende Protestbewegung vorgeht, erneut ab. Er sieht eine Mehrheit im Land hinter sich: «Natürlich genieße ich nach wie vor die Unterstützung durch die Öffentlichkeit.» Die Mehrheit beteilige sich nicht an den Demonstrationen, die zivilen Opfer «gehören in ihrer Mehrheit zu den Unterstützern der Regierung», meinte Assad, der Rebellen immer wieder als Terroristen oder Kriminelle bezeichnet.

Der Syrien-Sondergesandte Kofi Annan traf am Sonntag in der Hauptstadt Damaskus ein. Ein Beamter des syrischen Außenministeriums sagte, Annan werde voraussichtlich mit Assad zusammentreffen, um die aktuelle «Krise» zu besprechen. Annan ist der Sondergesandte der Vereinten Nationen und der Arabischen Liga. Sein Sechs-Punkte-Plan für Frieden und Reformen in Syrien wurde noch nicht umgesetzt, die vorgesehene Waffenruhe besteht bislang nur auf dem Papier. «Die Ergebnisse zeigen, dass wir keinen Erfolg hatten», resümierte Annan im Gespräch mit der französischen Zeitung «Le Mode». In der kommenden Woche wollen sich die Vereinten Nationen erneut mit dem Blutvergießen in Syrien beschäftigen.

An Rücktritt denkt Machthaber Assad trotz internationalen Drucks nicht. «Ein Präsident sollte vor nationalen Herausforderungen nicht davonlaufen und wir stehen hier im Augenblick vor einer nationalen Herausforderung in Syrien», sagte er in dem ARD-Interview. «Der Präsident kann sich einer solchen Situation nicht einfach entziehen.» Assad weiter: «Aber ob ich gehe oder nicht gehe, das soll das syrische Volk entscheiden.» Aufgezeichnet wurde das in englischer Sprache geführte Interview am 5. Juli vom syrische Staatsfernsehen im Gästehaus Assads in Damaskus.

Konflikte / Syrien
08.07.2012 · 20:07 Uhr
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