Arbeitszeitflexibilität: Mehrheit der Arbeitnehmer befürwortet wöchentliche Höchstarbeitszeit
In Deutschland zeichnet sich ein Wandel in der Arbeitszeitregelung ab: Eine repräsentative Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Yougov hat ergeben, dass eine klare Mehrheit der Arbeitnehmer der Idee einer wöchentlichen Höchstarbeitszeit offen gegenübersteht. Während 38 Prozent der Befragten die Pläne der Regierung unterstützen, zeigt sich nur jeder Fünfte ausdrücklich ablehnend. Viele Arbeitnehmer schätzen die gewonnene Flexibilität, die etwa längere Wochenenden ermöglichen könnte. Tatsächlich erhoffen sich gut 44 Prozent der Befürworter auch eine erhöhte Flexibilität auf Seiten der Arbeitgeber.
Die Umsetzung einer Wochenarbeitszeit bedeutet im Grunde mehr Spielraum: Statt strikt an einer achtstündigen Tagesarbeitszeit festzuhalten, eröffnen sich Modelle wie vier Tage mit je zehn Stunden Arbeit. Diese Option findet bei 37 Prozent der Arbeitnehmer Anklang. Sie schätzen vor allem die zusätzlichen freien Tage und versprechen sich eine bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Aber es gibt auch Skepsis: Kritiker der Wochenarbeitszeit fürchten eine Abnahme der Produktivität und die Gefahr, Mitarbeiter über ihre Belastungsgrenzen hinaus zu beanspruchen.
Diese vielfältigen Perspektiven machen deutlich, dass das Thema auch in der Politik einen hohen Stellenwert genießt. Der Koalitionsvertrag der Regierungsparteien fordert eine Anpassung an die europäische Arbeitszeitrichtlinie, um die Arbeitswelt moderner und flexibler zu gestalten.