Arbeitsmarkt: Gemischte Signale erfreuen und mahnen zugleich
Der jüngste Bericht über den US-Arbeitsmarkt hat bei den Finanzmärkten für positive Reaktionen gesorgt. Arbeitgeber schufen im November überraschende 227.000 neue Stellen, etwas mehr als von Ökonomen prognostiziert. Dies stellt eine gesunde Erholung im Vergleich zu Oktober dar, als Streiks und Hurrikane das Einstellungsverhalten beeinträchtigten.
Die Aktienmärkte reagierten optimistisch, in der Hoffnung, dass eine ausgewogene Beschäftigungslage der US-Notenbank Spielraum für Leitzinssenkungen bietet. Jedoch gibt es auch Hinweise auf kühlere Zeiten. Seit 2022 verlangsamt sich das Wachstum der Beschäftigungszahlen stetig, und einige Indikatoren deuten auf ein besorgniserregendes Niveau hin, das auf eine bevorstehende Rezession hätte hindeuten könnte.
Der Ökonom David Rosenberg von Rosenberg Research warnte in einer Analyse Anfang November, dass der positive Monatsbericht ein 'Wachstumsabschwung' verdeckt und die Wirtschaft schwächer ist, als die Märkte annehmen. Laut den monatlichen Beschäftigungsumfragen des Arbeitsministeriums stiegen die Jobzahlen in den letzten zwölf Monaten um 1,4 %. Dies ist ein deutlicher Rückgang im Vergleich zur COVID-Erholungsphase, aber in etwa auf dem Niveau des durchschnittlichen Wachstums von 2012 bis 2019.
Sollte sich das Wachstum auf dieser Stufe halten, könnte dies für eine stabile Wirtschaft sprechen. Doch einige Ökonomen hinterfragen die Methodik der monatlichen Umfragen und halten sie für unzuverlässig. Genauere Ergebnisse zeigt eine quartalsweise Analyse, die einen wesentlich stärkeren Rückgang der Einstellungsaktivität offenbart.
In diesen ausführlicheren Daten stieg die Beschäftigung lediglich um 0,8 % im Jahresvergleich. Laut Rosenberg entsprechen diese Zahlen fast den niedrigen Wachstumsraten vor den Rezessionen von 2007 und 2001. Zusätzlich gibt es anekdotische Beweise für einen Abkühlungstrend: Die Federal Reserve hebt in ihrer letzten monatlichen Wirtschaftsanalyse verhaltene Einstellungsraten hervor und berichtet, dass nur wenige Unternehmen ihren Personalbestand erhöhen.
Im November stieg die Arbeitslosenquote leicht auf 4,2 %. Zwiftiger Ausblick: Eine Rezession steht nicht unmittelbar bevor. Das Weihnachtsgeschäft entwickelt sich vielversprechend, und der Aktienmarkt erreicht neue Höchststände in der Erwartung eines wirtschaftsfreundlicheren Klimas mit dem Amtsantritt von Donald Trump im Januar.

