Analystenstimmen belasten Rückversicherer: Munich Re und Swiss Re unter Druck
Die Aktien der bedeutenden Rückversicherer Munich Re und Swiss Re mussten zum Wochenauftakt empfindliche Verluste hinnehmen. Vor allem kritische Analystenkommentare drückten auf die Kurse. Die Anteilsscheine des Münchner Unternehmens sanken bis zum späten Montagvormittag um 1,8 Prozent und notierten bei 554,60 Euro. Damit setzte sich der jüngste Abwärtstrend fort, der bereits seit dem Allzeithoch von 615,80 Euro vor zwei Monaten andauert – ein Rückgang von rund 10 Prozent. Auch die Swiss Re verzeichnete einen Kursrutsch um 1,2 Prozent und schloss bei 135,30 Schweizer Franken.
Morgan-Stanley-Analyst Hadley Cohen äußerte sich besorgt über die Zukunftsaussichten der Branche. Seiner Einschätzung nach neigt sich die "Goldene Ära" der Rückversicherer dem Ende zu. Preisbildende Vorteile und steigende Erlöse, die über Jahre die Stütze der Branche waren, gehen seiner Meinung nach zurück. Obwohl die Margen weiterhin attraktiv erscheinen, zeichnet sich eine Trendwende zum Negativen ab, die bereits vor Einsetzen der Hurrikan-Saison sichtbare Schwächesignale sendet.
Cohen sieht Munich Re und Swiss Re besonders gefährdet und stufte beide Unternehmen von "Equal-weight" auf "Underweight" herunter. Dies impliziert, dass Morgan Stanley von einer unterdurchschnittlichen Performance der beiden Aktien gegenüber branchenähnlichen Werten innerhalb der nächsten zwölf bis 18 Monate ausgeht.
Morgan Stanley gesellt sich damit zu einer Reihe weiterer skeptischer Experten, die zuletzt die Versicherungsbranche und insbesondere die Aktie von Allianz mit Skepsis betrachteten. Analysten der britischen Bank Barclays senkten ihr Rating für Allianz bereits vor zwei Wochen auf "Underweight", während kurze Zeit später Deutsche Bank Research ebenfalls sein Urteil auf "Hold" reduzierte. Auch die Investmentbank Keefe, Bruyette & Woods passte ihre Bewertungen für die Allianz und Munich Re nach unten an.