Ältere Generationen als Stütze der Arbeitswelt: Der Trend zur Erwerbstätigkeit im Rentenalter
Eine aktuelle Untersuchung des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) offenbart, dass in Deutschland überraschend viele Menschen auch über das Rentenalter hinaus erwerbstätig bleiben. Der Studie zufolge ist jeder 15. Mensch über 66 Jahre noch berufstätig. Besonders bei Männern zeigt sich ein bemerkenswert höherer Anteil von fast zehn Prozent, während Frauen mit fünf Prozent etwas zurückhaltender sind.
Dies wirft ein Licht auf die Faktoren, die eine Erwerbstätigkeit im fortgeschrittenen Alter begünstigen. Personen mit guter Gesundheit und einem hohen Ausbildungsniveau haben eine deutlich höhere Wahrscheinlichkeit, auch im Alter zwischen 66 und 69 Jahren noch beruflich aktiv zu sein. Interessanterweise spielen auch die berufliche Vorgeschichte und die Art der Tätigkeit eine entscheidende Rolle. Vor allem ehemalige Selbstständige zeigen mit 37,4 Prozent eine hohe Neigung, über das reguläre Renteneintrittsalter hinaus zu arbeiten.
In Anbetracht des steigenden Fachkräftemangels hebt Peter Haan vom DIW hervor, dass ältere Arbeitnehmer bereits heute einen wichtigen Beitrag zur Linderung dieses Problems leisten. Er betont die Notwendigkeit, Bedingungen zu schaffen, die es attraktiv machen, über die Regelarbeitsgrenze hinaus erwerbstätig zu bleiben. Gesundheitsförderung, Weiterbildung im Alter sowie steuerliche und soziale Reformen könnten hierbei wertvolle Instrumente darstellen. Die Studie basiert auf Daten aus dem Mikrozensus 2022, einer umfangreichen Erhebung rund um die Lebens- und Arbeitsverhältnisse der Bevölkerung.

