Ägypten: Tote bei Gewalt zwischen Christen und Muslimen

Kairo (dpa) - Einen Tag vor der Abstimmung über die Verfassung haben die Muslimbrüder in Ägypten mehrere Protestmärsche organisiert. In einem Dorf in der Provinz Minia starben drei Menschen bei gewaltsamen Ausschreitungen zwischen Muslimen und koptischen Christen.

In Kairo und in mehreren Provinzstädten protestierten nach dem Freitagsgebet mehrere Tausend Anhänger der verbotenen Muslimbruderschaft gegen die Militärführung, die den islamistischen Präsidenten Mohammed Mursi im vergangenen Juli abgesetzt hatte. Die Demonstranten, die meist schon nach kurzer Zeit von der Polizei mit Tränengas vertrieben wurden, erinnerten außerdem an 37 Gesinnungsgenossen, die im August während eines Gefangenentransportes ums Leben gekommen waren.

Ursprünglich hatten am Freitag auch Menschenrechtler und die sogenannten Revolutionsgruppen gegen Militärprozesse für Zivilisten und das neue Demonstrationsgesetz protestieren wollen. Einige Aktivisten erklärten später jedoch im Kurznachrichtendienst Twitter, sie wollten nicht den Eindruck einer Allianz mit den Islamisten erwecken.

In der Nacht verhaftete die Polizei den Blogger Alaa Abdel Fattah in seiner Wohnung. Ihm wird vorgeworfen, er habe zu einer illegalen Protestaktion aufgerufen.

Am Donnerstag war während einer Demonstration gegen Haftstrafen für Anhängerinnen der Muslimbruderschaft ein Student von der Polizei getötet worden. In Alexandria demonstrierten nach einem Bericht der ägyptischen Zeitung «Al-Watan» in der Nacht mehrere Dutzend Anhänger der Muslimbrüder vor dem Haus des Richters, der die 21 Frauen wegen Widerstandes gegen die Staatsgewalt zu Gefängnisstrafen von bis zu elf Jahren verurteilt hatte. Die Urteile waren auch von einigen Kritikern der Islamisten als zu hart bezeichnet worden.

In dem oberägyptischen Dorf Naslet Abied starben bei gewaltsamen Zusammenstößen zwischen koptischen Christen und Muslimen drei Männer durch Schussverletzungen. Dazu, was die Gewalt ausgelöst hatte, gab es unterschiedliche Angaben. Es hieß, ein Muslim habe sich über ein Bauvorhaben seines christlichen Nachbarn beschwert. Auch soll jemand das Gerücht verbreitet haben, eine Muslimin sei mit ihrem christlichen Freund durchgebrannt.

An diesem Samstag soll das Verfassungskomitee über die geänderte Verfassung abstimmen. Der Entwurf sieht im Gegensatz zu der unter Präsident Mursi verabschiedeten Verfassung keine Rolle für die islamischen Religionsgelehrten in der Gesetzgebung vor.

Unruhen / Demonstrationen / Ägypten
29.11.2013 · 15:32 Uhr
[0 Kommentare]
 
Schärfere Regeln gegen Scheinvaterschaften geplant
Berlin (dpa) - Die Ampel-Koalition nimmt einen neuen Anlauf, um das seit Jahren ungelöste […] (08)
Mercedes setzt auf China: Luxus-Vans statt Pkws?
Während Mercedes' Pkw-Sparte schwächelt, setzt der Konzern auf einen prunkvollen Van für China. […] (00)
Assassin’s Creed Mirage im Sommer für iOS erhältlich
Ubisoft kündigte heute an, dass Assassin’s Creed Mirage ab dem 6. Juni für iOS über den […] (00)
Kim Kardashian: Alles aus mit Odell Beckham Jr.
(BANG) - Die Romanze von Kim Kardashian mit Odell Beckham Jr. ist „im Sande verlaufen“. Die […] (00)
Apple soll die besten OLED-Panels für iPad Pro 2024 verwenden
Die neue Generation des iPad Pro wird mit OLED-Displays in zwei Displaygrößen erscheinen. Nach einem […] (00)
Let’s Dance zieht in den Musical Dome
Seit April 2006 sendet RTL die Tanzshow Let’s Dance, die seither stets in Köln-Ossendorf in den MMC- […] (00)
 
 
Suchbegriff

Diese Woche
02.05.2024(Heute)
01.05.2024(Gestern)
30.04.2024(Di)
29.04.2024(Mo)
Letzte Woche
Vorletzte Woche
Top News