Abgelenkt durch FaceTime: Klage gegen Apple nach Autounfall
In Kalifornien hat eine Familie Apple auf Schadensersatz verklagt. Bei einem tödlichen Autounfall soll der Fahrer durch die Apple-eigene App FaceTime abgelenkt worden sein. Nun befasst sich der Superior Court of the State of California mit der Sache.
Der Familie zufolge hat Apple zumindest eine Mitschuld an dem Unfall, bei dem eine Tochter ums Leben kam und weitere Personen schwer verletzt wurden. Laut Polizeibericht ist auf dem iPhone des Fahrers nach dem Unfall, der sich bereits Ende 2014 ereignete, die noch geöffnete FaceTime-App zu sehen gewesen.
Apple würde die Nutzung von FaceTime für Autofahrer nicht automatisch verhindern, heißt es in der Klage. Aus diesem Grund sei das von Apple verkaufte iPhone ab Werk „defekt“. Die Familie wirft dem Konzern Versäumnisse in Sachen Sicherheit vor. FaceTime sei ein „substantieller Faktor“ für den Unfall – ohne die App wäre der Unfall gar nicht erst passiert.
Ferner führen die Kläger an, dass Apple über ein Patent verfügt, welche die genannte automatische Abschaltung von FaceTime für Autofahrer beschreibt. Die Technik hat es aber wohl nicht in die finale Version von FaceTime geschafft. Apple wird deshalb „grobe Fahrlässigkeit“ vorgeworfen.
iPhone-Sperr-Patent seit 2014
Apple wurde das beschriebene Patent 2014 zugesprochen, nachdem es sechs Jahre zuvor eingereicht wurde. In dem Patent werden Techniken zur Abschaltung verschiedener Funktionen des iPhones beschrieben, die speziell für den Fahrer eines Autos gelten. Mit einer zusätzlichen Bildüberprüfung soll sichergestellt werden, dass Beifahrer weiterhin alle iPhone-Funktionen nutzen können.
Quelle: heise online