50Hertz plant umfassende Stromnetz-Ausbauprojekte bis 2029
Der ostdeutsche Übertragungsnetzbetreiber 50Hertz hat ehrgeizige Pläne angekündigt, sein Netzgebiet bis 2029 mit insgesamt 75 neuen Stromprojekten zu erweitern. Diese Projekte werden eine beeindruckende Gesamtleistung von fast 30 Gigawatt bieten, was die Energielandschaft der Region grundlegend verändern könnte.
Unter den geplanten Vorhaben finden sich mehr als 30 Photovoltaik-Anlagen, 25 Großbatteriespeicher, zehn Windparks sowie fünf Rechenzentren und sieben Elektrolyseure für die Produktion von grünem Wasserstoff. Doch auch wenn die Pläne ambitioniert sind, steht bei einigen Projekten noch die konkrete Umsetzung in Frage. Die Initiativen sollen zwar bis Ende des Jahrzehnts gestartet werden, aber ihre vollständige Inbetriebnahme könnte sich um Jahre verzögern.
Ein entscheidender Aspekt des Projekts ist die Notwendigkeit, Umspannwerke zu erweitern und umzubauen, um die zusätzlichen Lasten bewältigen zu können. Dabei wird der Ausbau schrittweise erfolgen, während neue Leitungen meist nicht erforderlich sind.
Trotz der klaren Ausrichtung auf erneuerbare Energien sieht 50Hertz auch den Bau neuer Gaskraftwerke als unerlässlich an, um die Versorgungssicherheit zu wahren. Wirtschaftsministerin Katharina Reiche befindet sich derzeit in Gesprächen mit der EU-Wettbewerbsaufsicht über die mögliche Erweiterung der Gas-Kapazitäten. Doch bevor neue Kraftwerke ans Netz gehen können, müssten sie erst ausgeschrieben werden, was aufgrund aktueller Regelungen zu erheblichen Verzögerungen führen könnte.
In einem gemeinsamen Positionspapier mit anderen deutschen Übertragungsnetzbetreibern fordert 50Hertz deshalb eine Anpassung des Regulierungrahmens. Ohne politische Gegenmaßnahmen könnten in den nächsten zehn Jahren viele geplante Anschlüsse, ob Industriegebiete, Rechenzentren oder Gaskraftwerke, nicht realisiert werden.

