14 Menschen sterben bei Tragödien an Festtagen

Hamburg (dpa) - Feuer und gefährliches Gas haben zu Weihnachten mindestens 14 Menschen in Deutschland getötet und 28 weitere verletzt. Der schlimmste Brand wütete im nordrhein-westfälischen Unna, wo fünf Menschen in den Flammen starben.

In Hannover verbrannte eine Frau vor den Augen ihrer Nachbarn - dort deutet einiges darauf hin, dass ein Adventsgesteck das Feuer entfachte. Andernorts war die Brandursache nach Angaben von Polizei und Feuerwehr zunächst unklar.

In Unna fraßen sich die Flammen am Freitagmorgen mit hohem Tempo durch ein Einfamilienhaus. Fünf Bewohner starben, zwei wurden lebensgefährlich verletzt. «Mit Vorsicht» könne man sagen, dass nichts für eine Brandstiftung spreche, sagte die Dortmunder Staatsanwältin Ina Holznagel. Ein schwer verletzter Vater hatte über sein Handy die Feuerwehr rufen können.

In Hannover legten Anwohner am Freitagabend noch Matratzen auf die Straße und forderten ein Frau auf, vom Balkon im zweiten Stock zu springen. Die Frau zögerte - und verbrannte bei lebendigem Leibe. Zuvor hatte sie gerufen, dass ihr Adventsschmuck brenne. Die Feuerwehr rettete andere Bewohner des Hauses von ihren Balkonen. Vier Menschen kamen mit Rauchvergiftungen in Krankenhäuser.

Tückisches Gas tötete eine Mutter (33) und ihre 10 und 13 Jahre alten Söhne in Frankfurt. Ursache war vermutlich ein defekter Gasbrenner. Im Blut der Opfer fanden Gerichtsmediziner eine hohe Konzentration von Kohlenmonoxid. Der 43 Jahre alte Vater lag bewusstlos neben den Toten, als von Bekannten alarmierte Polizisten die Familie aus Eritrea fanden.

Am Heiligabend starb ein 52 Jahre alter Obdachloser in Wandlitz bei Berlin in einem brennenden Bauwagen, den er als Notunterkunft nutzte. Zuvor war dort ein 67-Jähriger ums Leben gekommen, dessen Bungalow in Flammen aufging. Bereits tags zuvor hatte eine 27-Jährige ihren ein Jahr älteren Freund tot in seiner Berliner Wohnung gefunden. In den Räumen hatte es ebenfalls gebrannt.

Eine vergessene Kerze oder eine defekte Stehlampe dürften nach Angaben der Polizei in Kempten am ersten Weihnachtstag ein Feuer in der Wohnung einer 80-Jährigen in Bad Wörishofen ausgelöst haben. Die Feuerwehr konnte die Seniorin zunächst wiederbeleben. Am Samstag erlag die Frau aber in der Klinik ihrer schweren Rauchvergiftung.

Ebenfalls am ersten Weihnachtstag starben bei Bränden eine 47 Jahre alte Frau in Donzdorf (Baden-Württemberg) und ein 64-Jähriger in Herten (Nordrhein-Westfalen). Die Feuerwehr fand den Mann tot in seinem Rollstuhl, nachdem sie die Flammen in einem Altenheim gelöscht hatten. Die 47-Jährige erstickte am Rauch, den ein Feuer in der Küche ihres Einfamilienhauses entwickelte.

Zwei Tote gab es bei einem Wohnhausbrand in Prag. Sie erstickten im Stiegenhaus. 40 Bewohner konnte die Feuerwehr nach Angaben tschechischer Medien noch rechtzeitig retten. In London flüchteten 150 Gäste aus einem brennenden Luxushotel mit zehn Etagen, das schon Prominente wie Dustin Hoffman, Renée Zellweger, Mick Jagger und Robbie Williams beherbergt hatte.

Im Odenwald kostete ein Ehestreit zu Weihnachten drei Menschen fast das Leben: Eine 57-Jährige legte nach Polizeiangaben in der Nacht zum zweiten Feiertag wohl Feuer in dem Haus, das sie gemeinsam mit ihrem Ehemann (58) und ihrer Mutter (82) bewohnte. Alle drei erlitten leichte Verletzungen. Ermittler fanden am Tatort Spuren einer Flüssigkeit, die das Feuer angefacht haben soll.

In Baden-Württemberg verletzte ein Feuer in einem Mehrfamilienhaus in Ellwangen zehn Menschen, zwei von ihnen schwer. Rauchvergiftungen erlitten vier von fünf Jugendliche, die in Berglen eine Party mit reichlich Alkohol gefeiert hatten. Dort brach ebenso Feuer aus wie in Haltern (Nordrhein-Westfalen) und in Wolfenbüttel (Niedersachsen), wo ein Wintercamper beziehungsweise eine Mutter verletzt wurden.

In Bayern verletzten sich mindestens sieben Menschen bei Bränden an den Feiertagen. Allein in Marktredwitz mussten vier Menschen mit Rauchvergiftungen ins Krankenhaus, nachdem ihr Haus in Flammen gestanden hatte. Feuer gab es auch in Erlabrunn bei Würzburg und in einer Kellerbar in einem Münchner Haus mit 140 Bewohnern. Die Anwohner seien aber nicht gefährdet gewesen, hieß es.

Brände
26.12.2009 · 15:07 Uhr
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