Der Mongole

DVD / Blu-ray / iTunes / Trailer :: Website :: IMDB (4,7)
Original: Mongol | Dschingis
Regie: Sergei Bodrov
Darsteller: Tadanobu Asano, Tegen Ao
Laufzeit: 115min
FSK: ab 12 Jahren
Genre: Drama, Biografie, Geschichte (Deutschland, Kasachstan, Russland)
Verleih: X-Verleih
Filmstart: 07. August 2008
Bewertung: 9,0 (1 Kommentar, 1 Vote)
Im Sommer des Jahres 1172, in der mongolischen Steppe: Der neunjährige Temudgin reitet mit seinem Vater, dem Stammeshäuptling Khan Esugei, zu den Merkiten. Esugei will seinen Sohn mit einer Merkitin verheiraten, um sich mit dem kriegerischen Stamm auszusöhnen – er selbst hatte seinerzeit seine Frau Oleun einem Merkiten gestohlen. Auf dem Weg machen sie Rast bei einem befreundeten Stamm, wo Temudgin Borte kennenlernt, ein zehnjähriges Mädchen, das ihm selbstsicher und vorwitzig erklärt: „Wer schlau ist, sucht sich seine Frau bei uns“ und ihn auffordert: „Du solltest dich für mich entscheiden!“ Beeindruckt und fasziniert eröffnet Temudgin seinem Vater, er wolle hier seine Braut suchen. Esugei akzeptiert schließlich den Wunsch seines Sohnes. Am nächsten Tag wählt Temudgin von allen Mädchen des Stammes Borte aus, die beiden werden einander versprochen: In fünf Jahren soll die Hochzeit sein. Zum Abschied schenkt Temudgin Borte einen Wünscheknochen, der sie an ihn erinnern soll. Auf dem Rückweg trifft Esugeis Trupp an einer Lagerstätte auf einen verfeindeten Stamm. Nach alter Sitte tauschen die Anführer eine Schale voll Milch aus und leeren sie in einem Zug, um sich ihre friedlichen Absichten zu bestätigen. Esugei und seine Gefährten trauen dem Stamm nicht, doch Esugei sagt: „Wenn ich gegen die Bräuche verstoße, gerät die ganze Welt durcheinander.“ Er trinkt die Milch, und tatsächlich: Sie ist vergiftet. Esugei stirbt. Während Temudgin noch um den Vater trauert, wittert Targutai, ein Krieger von Esugeis Trupp, seine Chance, verliert keine Zeit und stiehlt mit seinen Kumpanen die Pferde und die Schafherde des Stammes. Temudgins Mutter schwört Targutai Rache; der Tradition nach ist Temudgin als ältester Sohn rechtmäßiger Nachfolger des Khan. Targutai will Temudgin ermorden, lässt ihn aber im letzten Moment davonkommen – er achtet den Brauch, dass Mongolen niemals ihre Kinder töten. Im tiefsten Winter, auf der Flucht vor Tartugai, läuft Temudgin über einen zugefrorenen See und bricht ins Eis ein. Er rettet sich und wird völlig erschöpft von dem Jungen Jamukha aufgelesen. Die beiden schließen Blutsbrüderschaft. Doch Targutais Männer stöbern Temudgin bei Jamukhas Stamm auf und entführen ihn. Der Junge muss, angejocht, als Arbeitssklave bei Targutais Stamm bleiben. Töten kann Targutai ihn noch immer nicht, weil er nicht das Maß erreicht hat, nach dem er als erwachsen gilt. Schließlich gelingt Temudgin die Flucht. Er erreicht den Heiligen Berg des Gottes Tengri und bittet ihn um Hilfe. Und auf wundersame Weise fällt die hölzerne Fessel von ihm ab. Nach Jahren der Flucht kehrt der erwachsene Temudgin in seine Heimat zurück, und wieder nimmt ihn Targutai, der inzwischen zum Khan aufgestiegen ist, gefangen. Er will Temudgin kreuzigen lassen, doch in der Nacht davor kann Temudgin seinen Wächter überwältigen und erneut fliehen. Ein Hirte befreit ihn von seinem Joch und gibt ihm ein Pferd. Temudgin macht sich auf die Suche nach Borte und findet sie bei ihrem Stamm. Während eines gemeinsamen Ausrittes tauschen sie verliebte, verstohlene Blicke aus. Sie reiten zu Temudgins Mutter, wo Borte ihre Mitgift, wertvolle Felle, übergibt und von ihr als würdig in die Familie aufgenommen wird. Gerade haben die beiden Zeit, sich überhaupt kennenzulernen, als Temudgins Familie von den Merkiten überfallen wird. Chiledu, Oleuns damaliger Bräutigam, will aus Rache nun Temudgins Frau stehlen. Die Merkiten finden Temudgin und Borte und verfolgen sie. Temudgin wird auf seinem Pferd von einem Pfeil verwundet. Borte treibt das Pferd mit dem bewusstlosen Temudgin fort und lässt sich gefangen nehmen, damit er entkommen kann. Nach seiner Genesung sucht Temudgin seinen Blutsbruder Jamukha auf, der inzwischen Clanchef ist: Er fordert dessen Unterstützung, um Borte aus der Gefangenschaft der Merkiten zu befreien. Jamukha kann Temudgins Wunsch nicht nachvollziehen – Mongolen fangen wegen einer Frau keinen Krieg an – sichert ihm aber als Blutsbruder seine Unterstützung zu. Nach langer Vorbereitungszeit ziehen sie los. Doch die Männer geraten in einen Hinterhalt der Merkiten. Es kommt zu einer blutigen Schlacht, bei der Temudgin Jamukhas Leben rettet. Als Merkit maskiert, stiehlt sich Temudgin in das nahe Dorf der Merkiten und findet dort die schwangere Borte. Er rettet sie und mit den Worten „Das ist mein Sohn!“ erkennt Temudgin das Kind als seines an. Temudgin, Jamukha und ihre Männer feiern den erzielten Triumph, doch Borte hat Bedenken: „Man kann nicht die Köpfe zweier Widder in einem Topf kochen“ – Temudgin und Jamukha können nicht auf Dauer gemeinsam regieren. Borte und Temudgin verlassen das Lager heimlich mit ihren Gefährten und zusammen mit zweien von Jamukhas Leuten, die sich ihnen anschließen wollten. Jamukha setzt ihnen nach, es kommt zur Konfrontation, doch lässt sich Jamukha beschwichtigen. Sein Bruder Taichar dagegen versucht aus Rache Temudgins Pferde zu stehlen; bei der Verfolgung töten Temudgins Männer Taichar. Aus den Blutsbrüdern Temudgin und Jamukha sind Todfeinde geworden. Jamukha, mit der Unterstützung von Targutai und an Männern zahlenmäßig weit überlegen, verfolgt Temudgins Stamm. Dieser beschließt, in die Berge zu fliehen, weil er dort eine bessere Verteidigungsposition hat. Er verschanzt sich und lässt die Frauen und Kinder in Sicherheit bringen. Borte übergibt Temudgin den Wünscheknochen, den sie damals von ihm bekommen hatte, als Talisman. Schließlich beginnt die Schlacht. Am Ende des mörderischen Gemetzels wird Temudgin von einer Übermacht umzingelt und gefangen genommen. Der triumphierende Jamukha hält für Temudgin eine noch größere Strafe als den Tod bereit: Er verkauft ihn als Sklave. Ein Jahr später, an der Grenze zum Königreich Targut: Der Militärgouverneur kauft Temudgin als Sklaven, trotz der Warnung seines Beraters, eines Mönchs, der Temudgin für gefährlich hält. Höhnisch fragt der Gouverneur Temudgin: „Mongole, hast du vor, mein Königreich zu vernichten?“ Und da der stolze Temudgin ihm nicht antwortet, denkt er sich eine Spezialbehandlung für seinen neuen Sklaven aus: Temudgin wird in einem Käfig ausgestellt als „Der Mongole, der das Königreich Targut zerstören wollte“. Eines Tages kommt der Mönch zu Temudgins Käfig und bittet ihn darum, sein Kloster zu verschonen, wenn er frei und mächtig ist. Temudgin übergibt ihm den Talisman von Borte, er soll sie ausfindig machen und ihr als Lebenszeichen von Temudgin den Wünscheknochen übergeben. Der alte Mönch macht sich, allein und zu Fuß, auf den weiten Weg zu Temudgins Familie. Doch seine Kräfte verlassen ihn und er stirbt kurz vor dem Ziel. In diesem Moment erwacht Borte aus dem Schlaf, bricht auf und findet den toten Mönch – und den Talisman. Borte schließt sich zusammen mit ihrem Sohn einer Karawane an und gelangt so nach Targut. Sie besticht Temudgins Wachen und befreit ihren Mann. Endlich sind Temudgin und Borte wieder vereint; ausgelassen tollt Temudgin mit seinem Sohn herum, während Borte die kleinere Tochter hütet. Borte erzählt ihm, dass die Zeiten sich geändert haben: Die mongolischen Stämme bekämpfen einander schlimmer denn je und verschonen auch Kinder nicht mehr. „Ich weiß, was dem Volk der Mongolen fehlt“, sagt Temudgin und reitet davon – zum Heiligen Berg des Gottes Tengri. Dem Gott erzählt Temudgin seine Vision: „Das mongolische Volk braucht Gesetze. Und ich werde dafür sorgen, dass sie sich daran halten, selbst wenn ich die Hälfte von ihnen dafür töten muss.“ 1196, im Jahr des roten Drachen, tritt Temudgin, inzwischen ein mächtiger Heerführer, zur entscheidenden Schlacht um die Vorherrschaft bei den Mongolen an – gegen Jamukha. Mit der ersten Angriffswelle richtet Jamukhas Reiterei schlimme Verheerungen unter Temudgins Männern an, doch Temudgins Bogenschützen gelingt es, Jamukhas erste Division vollständig zu vernichten. Schließlich prallen beide Heere direkt aufeinander, und wieder ist der Gott Tengri auf Temudgins Seite: Der Himmel verdunkelt sich, und es gibt ein Gewitter – Donner ist das Zeichen, dass Tengri zornig ist. Alle Mongolen suchen Schutz vor dem Zorn des Gottes, bis auf Temudgin, der als gottgleiche Erscheinung auf seinem Pferd über dem Chaos steht. Jamukhas Männer ergeben sich. Der gefangene Jamukha wird in seine Jurte gebracht, doch Temudgin lässt ihn nicht töten, sondern schickt ihn fort ins Exil. Nach der Schlacht verabschiedet sich Temudgin einmal mehr von Borte und seinen Kindern – mit den Worten: „Das was ich begonnen habe, muss ich nun auch zu Ende bringen.“ Bevor er aufbricht, bittet Temudgin einen weisen alten Mann, ihm seine Zukunft vorherzusagen, doch der erwidert nur: „Was die Zukunft bringt, das weißt du selbst, großer Khan Temudgin.“

Kommentare

(1) papeK vergibt 9 Klammern · 11. August 2008
Sehr guter Film! Hat definitiv meine Erwartungen übertroffen. Wunderschöne Landschaften gepaart mit einer dramatischen mythisch angehauchten Geschichte und "leicht" hollywoodnachempfundenen Kampfchoreographien. Ich werd mir auf jedenfall die Fortsetzungen anschauen!