Wissen, das man im Leben bestimmt nie braucht.

Hallo "Wheel",
das mit dem "Trottoir" liegt eben daran, daß Du in der ehemaligen "französischen Zone" groß geworden bist. Auch vor dem zweiten Weltkrieg gingen gewisse Gebiete bei den diversen Kriegen und Konflikten in den Jahrhunderten alle paar Jahre immer wieder an Frankreich - und dann wieder an Deutschland. Da benutzten die betroffenen Bewohner eben mehr die französischen Begriffe, als die anderen Gebiete Deutschlands.
So benutzten die Gebiete aus der englischen und der amerikanischen Zone mehr Anglizismen (englische Begriffe).
Während in der DDR mehr russische Begriffe ihren Einfluß zeigten. (Anglizismen und Musik mit englischen Texten waren hier in der DDR von der Regierung verpöhnt.) Zudem wurden in den westlichen Zonen meist englisch und französisch gelehrt - währendin der DDR in Schulen russisch beigebracht wurde.

Ein weiterer Grund, warum gerne französische Begriffe in Deutschland verwendet werden: Französisch ist die Spache der Diplomatie. Während Deutsch eher hart klingt ist Französisch eher für die meisten Menschen angenehmer. Gewisse Begriffe klingen einfach auf Französisch besser, als das "schnöde" Deutsch. (Zum Beispiel "Klo" und "Toilette") Das mit dem "Trottoir" und dem "Bürgersteig"in dieser Redewendung ist im Prinzip das Selbe, wie "Portemonnaie" und "Geldbeutel".

Das mit den "Gummibäumen" ist einfach nur eine Erweiterung. Um zu steigern, wie "Hinterwäldlerisch" die Gegend ist. Da gibt es noch zahlreiche andere Erweiterungen, wie z.B. "Abends werden in die Bürgersteige hochgeklappt und der Mond mit der Stange weitergeschoben".
;)
 
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Vielen Dank!
"Den Mond mit der Stange wegschieben" kannte ich noch gar nicht :)

EDIT: Danke auch für den Nachtrag/Edit! Habe gerade gemerkt, dass zweimal liken nicht geht :D
 
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„Eine Blaupause sein“
Bedeutung:

Eine Vorlage / ein Muster / Bauplan für etwas sein;
als Modell dienen, das auf andere Bereiche übertragen werden kann;
als Vorbild dienen

Herkunft:
Der Begriff Blaupause leitet sich von dem Verb "pausen" ab, also dem Nachzeichnen eines Bildes oder einer Zeichnung, indem man ein Papier über das andere legt und die unten liegende, durchschimmernde Zeichnung auf dem oben liegenden Blatt „abpaust“.
Besonders in Zeiten, als es noch keine Computer und Drucker gab, mit denen sich heute in Sekundenschnelle Dokumente drucken lassen, war das Durchpausen eine weit verbreitete Methode, um Texte zu vervielfältigen. Zum Pausen wurde meist blaues Durchschreibepapier genutzt - daher auch der Begriff "Blaupause". Auch heute wird bei Schreibblöcken noch dieses farbige Papier genutzt, weil Blau am ehesten mit der Handschrift assoziiert wird.
Im 19. und 20. Jahrhundert wurde diese Technik fortwährend weiterentwickelt und machte bald die fotografische Reproduktion (die Vervielfältigung von Fotos) sowie den Abdruck von Schreibmaschinen-Texten möglich. Auch Architekturbüros, die mit großen Bauplänen arbeiten, nutzten häufig diese Reproduktionstechniken. Skizzen oder Gebäudepläne wurden vervielfältigt, um auf diesen "Kopien" mehrere unterschiedliche Entwürfe erstellen zu können.
Wie entstand die Redewendung "eine Blaupause sein"?
Durch diese Entwicklung wurde aus der "Blaupause" schließlich ein allgemeiner Begriff für eine Art Vorlage oder Vorbild - jedoch nicht nur für Texte, Modelle oder Zeichnungen, sondern schon bald auch für allgemeine Phänomene.
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Blaupause einer Original-Zeichnung: Aufbau einer Fairchild-Republic A-10
"Warthog" (Warzenschwein")
 
„Zieh Leine!“
Bedeutung:

Mit der Redewendung "Zieh Leine" fordert man jemanden barsch auf zu gehen.

Herkunft:
Ihren Ursprung hat die Redewendung vermutlich in der Binnenschifffahrt. In der Zeit ohne Schiffsschrauben, Maschinen und ohne Motoren mußte man anders die Schiffe flußaufwärts bringen.
Das „Treideln“, wobei Lastkähne auf Flüssen oder Kanälen vom Ufer (Leinpfad) aus mit langen Zugleinen von Pferden oder von Knechten stromaufwärts gezogen wurden war vor der industriellen Revolution die einzige Möglichkeit, Schiffe gegen die Strömung zu fahren. „Zieh Leine!“ war hier das Startkommando für die Treideler. Diese Bedeutung ist im Laufe der Zeit verblasst.
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„Zeigen, wo der Barthel den Most holt“
Viele benutzen diese Redewendung, ohne zu wissen, was sie eigentlich bedeutet. Denn "Barthel" ist kein männlicher Vorname, sondern jiddisch für "Brechstange". Und "Most" ist kein Getränk, sondern ebenfalls ein jiddisches Wort - für "Geld".

Wenn man heute von jemandem sagt, dass er oder sie zeigt, wo der Barthel den Most holt", meint man: Der oder die macht unmissverständlich klar, "wo es langgeht" - oder "wo der Hammer hängt".
 
„Berge versetzen“
Bedeutung:

Dieser Ausspruch findet sich auch in unserer heutigen Alltagssprache als Redensart wieder. Wenn wir heutzutage der Meinung sind „Berge versetzen zu können“, haben wir das tolle Gefühl etwas Großes leisten zu können. So, als könnten wir - bildlich gesprochen - sogar große Berge versetzen!

Herkunft:
Die Formulierung "Berge versetzen zu können" hat ihren Ursprung in der Bibel. Im Neuen Testament (1. Kor. 13,2) steht:
"Und wenn ich weissagen könnte und wüßte alle Geheimnisse und alle Erkenntnis und hätte allen Glauben, also daß ich Berge versetzte, und hätte der Liebe nicht, so wäre ich nichts."
 
„Zähne zeigen“
Die Redewendung "jemandem die Zähne zeigen" kommt von den Drohgebärden der Raubtiere. Wölfe zum Beispiel fletschen die Zähne, wenn sie angriffslustig sind. Dadurch wirken sie bedrohlich und zeigen, dass sie jeden Moment zubeißen könnten.
Darum sagt man auch über Menschen, die bereit sind, starken Widerstand zu leisten, daß sie "die Zähne zeigen".
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„Sich an etwas die Zähne ausbeißen“
Bedeutung:

Etwas trotz großer Anstrengung nicht bewältigen können;
sich vergeblich an etwas abmühen.

Herkunft:
Wahrscheinlich wurde hier vor allem an Nüsse gedacht. Gerade z.B. wenn man ohne einen Nußknacker, Hammer oder ein anderes Werkzeug die harte Schale einer Paranuß (oder auch Kokosnuß) knacken will – dann ist das wohl eine unmögliche Aufgabe. Will man die Nuß mangels Werkzeugen mit den Zähnen öffnen dann beißt man „sich die Zähne aus“ – genau, wie - bildlich gesprochen - bei allen anderen unmöglichen Aufgaben.

Siehe auch:
„Auf keinen grünen Zweig kommen“:
(Das Blaue „Songs und ihre Hintergründe“ anklicken – und der Link führt zum richtigen Beitrag)
 
„Wie im Schlaraffenland leben“
Wer im Schlaraffenland lebt, der braucht sich um nichts Sorgen zu machen - außer vielleicht darüber, dass einem die eigenen Hosen bald vor lauter leckerem Essen nicht mehr passen werden. Denn das Schlaraffenland ist ein fiktiver Ort, in dem paradiesische Zustände herrschen.
In zahlreichen Märchen und Erzählungen, Gedichten und Liedern wird vom Schlaraffenland erzählt, in dem Flüsse aus Milch und Honig fließen, die Häuser aus Kuchen gebaut werden und die Tiere schon fertig verarbeitet als Brathähnchen oder Schweinshaxe durch die Luft fliegen und man nur noch zuzupacken braucht. Die Menschen im Schlaraffenland leben im Überfluss, sind faul und gefräßig. Hart zu arbeiten gilt als Sünde - stattdessen stehen faulenzen und essen ganz oben auf der täglichen To-Do-Liste.

Der Nürnberger Dichter Hans Sachs beispielsweise beschrieb das Schlaraffenland in seinem gleichnamigen Gedicht im 16. Jahrhundert wie folgt:
"Eine Gegend heißt Schlaraffenland,
den faulen Leuten wohlbekannt;
Das liegt drei Meilen hinter Weihnachten.
Und welche darein will trachten,
der muss sich großer Ding vermessen
und durch ein Berg mit Hirsbrei essen,
der ist wohl dreier Meilen dick.
Alsdann ist er im Augenblick
in demselbigen Schlaraffenland,
da aller Reichtum ist bekannt.
Da hat er Speis und Trank zur Hand;
da sind die Häuser gedeckt mit Fladen,
mit Lebkuchen Tür und Fensterladen.
Um jedes Haus geht rings ein Zaun,
geflochten aus Bratwürsten braun;
vom besten Weine sind die Bronnen,
kommen einem selbst ins Maul geronnen.
An den Tannen hängen süße Krapfen
wie hierzulande die Tannenzapfen;
auf Weidenbäumen Semmeln stehn,
unten Bäche von Milch hergehn;
in diese fallen sie hinab,
dass jedermann zu essen hab."


Zahlreiche Schriftsteller in aller Welt greifen die Idee des Schlaraffenlandes in ihren Erzählungen auf und sogar die Brüder Grimm veröffentlichten im 19. Jahrhundert "Das Märchen vom Schlauraffenland".

Wie der Begriff "Schlaraffenland" entstand
Der Name des Paradieses, den man sich vermutlich im 14. Jahrhundert ausdachte, leitet sich aus dem Mittelhochdeutschen ab. Denn dort rührt das Wort "slûr" ("Faulpelz") her.
Verbunden mit "affe", was damals so viel wie "Narr" oder "Tor" bedeutete, entwickelte sich daraus der Begriff "slûraffe" zum Schimpfwort für gefräßige Menschen und faule Nichtstuer.
Mit der Lautverschiebung wurde daraus wiederum der "Schlauraffe" und schließlich die heutige Bezeichnung "Schlaraffe". Das Land, in dem diese Faulenzer lebten, nannte man daher ab etwa 1500 das "Schlaraffenland". Wenn jemand also sagt, man lebe wie im Schlaraffenland, so möchte er ausdrücken, dass es einem bestens geht und man keinerlei Sorgen hat.
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„Freunde in der Not, gehen tausend auf ein Lot“
Bedeutung:

In der Zeit der Not erweisen sich die meisten Freunde als unzuverlässig, unbeständig. In Zeiten des (persönlichen) Unglücks reduziert sich die Zahl der hilfsbereiten Freunde drastisch – um so wichtiger sind „echte“ Freunde, die einem helfen, wenn es einem schlecht geht und Hilfe braucht.

Herkunft:
Mit dem „Lot“ ist, das nicht als Senkblei gemeint – in dem Sinne „alles ist im Lot“ oder „die Lotrechte“. Gemeint ist die Gewichtseinheit. Die machte etwa ein Dreißigstel Pfund aus (16,666 Gramm) und hat übrigens mit dem englischen „lead“ ("Blei") eine Beziehung, da man früher solche Gewichte aus Blei herstellte. Das Sprichwort bedeutet, daß in einer Notlage Freunde sehr leichtgewichtig sind, denn jeder einzelne wiegt ja nur ein Tausendstel eines dreißigstel Pfundes. Man kann sich in der Not also auf die meisten Freunde nicht verlassen.
 
„Ein Schönwetter-Freund“
Das ist die Erweiterung zu „Freunde in der Not, gehen tausend auf ein Lot“: Gemeint sind die „Freunde“, die sehr gerne mit einem feiern, mit einem zusammen sind, so lange sie Vorteile von einem haben. Sobald es einem aber nicht mehr gut geht, sobald man Hilfe braucht sind diese „Schönwetter-Freunde plötzlich nicht mehr für einen da!
 
„Grips haben“
Bedeutung:

Klug und Intelligent sein; schnell begreifen können

Herkunft:
Der Begriff "Grips" kam im 19. Jahrhundert auf und wurde umgangssprachlich für "Verstand" oder "Auffassungsgabe" genutzt. Der Grips entstand durch das Verb "grippen" oder auch "gripsen", was so viel bedeutet wie "greifen" oder "packen". Wenn jemand redensartlich "Grips" hatte, so war er in der Lage, Informationen zu "ergreifen".
So entwickelte sich die Redensart "Der hat aber ordentlich Grips im Kopf!" als Metapher für Klugheit und Intelligenz. Auch wenn wir heute das Verb "gripsen" nicht mehr benutzen, verwenden wir die Redensart noch heute.
Übrigens: Eine ähnlich deutsche Redewendung lautet übrigens "Etwas auf dem Kasten haben" oder auch schlicht "Köpfchen haben".
 
„Feuer mit Feuer bekämpfen“
- 1.jpgMit dieser Redewendung ist gemeint, daß man jemanden oder etwas mit den gleichen Waffen oder Tricks bekämpfen soll, die er selbst anwendet. Doch wieso geht es in der englischen Redewendung so heiß her?

Der Ursprung der Wendung liegt bei der Feuerbekämpfung: Bei der Feuerwehr wird seit langem weltweit ein Waldbrand mit einem „Gegenfeuer“ bekämpft. Der Sinn liegt darin, ein außer Kontrolle geratenes Feuer mit einem kontrollierten Feuer das Brennmaterial zu nehmen. Wenn erst einmal der Wald kontrolliert verbrannt ist findet der ursprüngliche große Waldbrand keine „Nahrung“ mehr – und erlischt.

Feuerbekämpfung in der Antike:
Diese Art von Feuerbekämpfung ist uralt:
Im antiken Rom hatte man seit der Kaiserzeit bereits eine Berufsfeuerwehr. Diese bestand zunächst aus Sklaven – später unter Nero aus einer Elite-Einheit von Legionären. Diese Feuerwehrleute sollten sowohl Feuer bekämpfen sollten, als auch auf Brandschutzmaßnahmen achten. Nero führte ein, daß Häuser nicht aneinander gebaut werden durften, um eine Außenmauer zwischen den Häusern zu sparen. Damit hatte das Feuer es schwerer, zum Nachbarhaus überzugreifen.

Ein sehenswerter Bericht über die römische Feuerwehr in der Antike:

Ein Mißverständnis führte zu der historischen Geschichte, daß Nero den großen Brand in Rom (19. Bis 26. Juli 64 n. Chr.) in Auftrag gegeben habe. In Wirklichkeit legte die Berufsfeuerwehr Roms in diversen Häuserzeilen Feuer,um dem großen Brand die Nahrung zu nehmen – Feuer mit Feuer zu bekämpfen. Beobachtende Bürger sahen jedoch nur, wie Legionäre in Häusern Feuer legten … Damit war klar, daß Nero den Befehl gegeben hatte. Schuld an dieser Legende war Nero jedoch selber: Er ließ sich auf den Grundstücken der abgebrannten Häuser einen riesigen Palast bauen (die Dominus Aurea).
Anmerkung: Nach seinem Tod wurde der Palast (mit einer riesigen Statue von Nero) abgerissen. Wo die Statue stand wurde das Kolosseum, das bekannteste Amphitheater - gebaut; benannt nach der Kolossal-Statue Neros.

1704615489358.jpegBis heute bleibt die Legende, Nero habe Rom in Brand setzen lassen. Zudem habe er - wie heute noch in allen Spiel-Filmen über Neros Zeiten (z. „Quo Vadis“ mit „Peter Ustinov“ 1951) - zu dem Feuer gesungen. In Wirklichkeit war der grausame Diktator (er war wirklich weltfremd und grausam) zur Zeit des Brandes in Antium (über 60 Kilometer entfernt). Das Gerücht, daß Nero zu dem Feuer gesungen habe kommt daher, daß Nero sich selber für einen großen Künstler hielt und oft in Theater auftrat. Hier sang und spielte er gegen andere Künstler. Jedes Mal wurde der Diktator als bester Künstler gewählt. (Wer würde es wagen, einen anderen als Nero zu wählen?) Dabei war es Zwang, bei den Auftritten anwesend zu sein. Einige ließen sich sogar als tot aus dem Theater tragen zu lassen.

1704615023566.jpegDer Brand war ein Unfall, der in den Geschäften am "Circus Maximus" anfing. Der Circus Maximus - ein "Hippodrom" ist der Ort, an dem unter anderen die Wagenrennen stattfanden. Hier in diesen Geschäften - die vor allem aus Holz bestanden wurde auch brennbare Ware gelagert und verkauft. Von hier aus breitete sich das Feuer mit dem Wind mit hoher Geschwindigkeit in nordwestlicher Richtung aus. Durch die hölzernen Tribünen der Pferderennbahn wurde aus dem ursprünglich relativ kleinen Feuer ein Feuersturm, der sich schnell in Rom ausbreitete.

Nero, der unter Verdacht stand, das Feuer in Auftrag gegeben zu haben, ließ daraufhin die Christen als Feuerleger verfolgen. Die Christen wurden daraufhin öffentlich gekreuzigt und in den Ampitheatern zur Belustigung der Zuschauer getötet. Viele Christen wurden auch in den Gärten der kaiserlichen Paläste an Pfähle gebunden und lebendig verbrannt - als "Beleuchtung"!
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„Sodom und Gomorra“
Bedeutung:

Mit dem Ausruf "Sodom und Gomorra!" gibt so mancher seine Entrüstung kund, zum Beispiel über große Unordnung, Unmoral oder Ausschweifung.

Herkunft:
Die deutsche Redewendung hat ihren Ursprung in der Bibel, genauer im Alten Testament (1. Buch Mose). Die beiden Städte Sodom und Gomorra (auch Gomorrha) nahe des Toten Meeres werden dort als Orte beschrieben, in denen Menschen ein lasterhaftes und gottloses Leben führten.
Nach der biblischen Erzählung sucht Gott daraufhin Abraham in Gestalt dreier Engel auf und teilt ihm mit, daß er Sodom (wo sich Abrahams Neffe Lot aufhält) und Gomorra vernichten wolle. Sollten sich aber zehn Rechtschaffende finden, so würde er jede Stadt verschonen. Diese fanden sich jedoch nicht und so wurden Sodom und Gomorra hart bestraft: Beide Städte wurden ausgelöscht.
"Da ließ der Herr Schwefel und Feuer regnen von Himmel herab auf Sodom und Gomorra", heißt es in der Bibel (1. Mose 19:24)
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Eine Redewendung aus diesem Teil der Bibel ist „Zur Salzsäule erstarren“:
 
„Pünklich wie die Maurer“
Wann genau die Redewendung "Pünktlich wie die Maurer" entstand, läßt sich heute nicht mehr zweifelsfrei beantworten. Jedoch waren die Maurer besonders früher dafür bekannt, daß sie überpünktlich zum Feierabend ihr Werkzeug aus der Hand gelegt und mit der Arbeit aufgehört haben. So entwickelte sich daraus die Redewendung "Pünktlich wie die Maurer".
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Heute nutzt man die Redensart meist dann, wenn jemand sehr pünktlich zu einer Verabredung oder zu einem Termin erscheint - das wäre also ein Lob. Die Redewendung "Pünktlich wie die Maurer" kann jedoch auch genutzt werden, wenn jemand sich sehr pünktlich in den Feierabend verabschiedet - dann wäre es ein indirekter Tadel.
 
„Ungeschoren davonkommen“
Bedeutung:

Der Ausdruck "ungeschoren davonkommen" bedeutet, einer drohenden Bestrafung zu entgehen oder aus einer misslichen Lage unbeschadet heraus zu kommen.

Herkunft:
Für die Entstehung der Redewendung gibt es zwei verschiedene Erklärungsansätze. Die eine geht auf einen Brauch der alten Germanen zurück, die das Glatzeschneiden als Bestrafung durchführten. Dabei schnitten die Germanen die Haare mit Messern aus Holz vom Kopf, was oft nicht ganz ohne Schmerzen verbunden war.

Die zweite Erklärung, wie die Redewendung "Ungeschoren davonkommen" entstanden sein könnte, verweist auf die Schur von Tieren. Schafe versuchen besonders gern, bei der Schur auszubüchsen, um - wortwörtlich - ungeschoren davonzukommen.
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„Lampenfieber“
Das Wort kommt vermutlich aus dem Theaterbereich und hat tatsächlich etwas mit "Lampen" und "Fieber" zu tun. Die Lampen stehen für die Scheinwerfer, die bei einem öffentlichen Auftritt auf Schauspieler oder Musiker gerichtet sind. Das Fieber deutet an, daß sich unsere Körpertemperatur durch den Adrenalinausstoß in solchen Situationen tatsächlich erhöhen kann. Bei Lampenfieber kommt es zu starker Aufregung oder Angst kurz vor einem Aufritt oder auch währenddessen. Lampenfieber ist nicht immer etwas Schlechtes. Es kann Energie stärken, um Auftritte gut zu meistern. Eine gewisse Aufregung vor Situationen „im Rampenlicht“ ist also durchaus normal.
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„Das Pfeifen Im Theater“
Wenn jemand unschuldig vor sich hin pfeift, führt er meistens etwas im Schilde.
Wer aus dem letzten Loch pfeift, hat nicht mehr viel zu erwarten
… und ein besonders eigenartiges Gesetz, das in Vermont (USA) immer noch gilt, ist das Verbot des Pfeifens unter Wasser.

Der folgenreiche Pfiff hat aber auch am Theater eine lange Tradition: Im Ranking der beliebtesten Aberglauben steht das „Pfeif-Verbot“ weit oben, denn seine Missachtung konnte lange Zeit durchaus weltliche Folgen haben:
Bis ins 19. Jahrhundert – ohne Elektrizität - wurden die Theater mit Gaslampen beleuchtet. Ging der Sauerstoff zur Neige, ertönte ein markantes Pfeifen. Das konnte einerseits bedeuten, dass in der Lampe lediglich nicht mehr genügend Brennstoff zur Verfügung stand, andererseits aber auch, dass Gas aus einer defekten Leitung strömte und somit höchste Brand- und Explosions-Gefahr herrschte. Unüberlegt zu pfeifen, konnte daher einen Fehlalarm auslösen, der das Proben- und Vorstellungsgefüge empfindlich störte.
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Das Pfeifen diente auch als beliebtes Signal bei den Bühnentechnikern, von denen seinerzeit einige ursprünglich Matrosen und Hafenarbeiter gewesen waren. Als schwindelfreie Knoten-Experten sorgten sie für einen sicheren Ablauf der fahrenden Seilzüge auf dem sogenannten „Schnürboden“ und verständigten sich beim schnellen Wechsel von Bühnenbildern über Pfiffe. Einfach so „herumzupfeifen“, war ebenso streng verboten wie an Bord, um mit den Kommandosignalen nicht durcheinander zu kommen. Ein falscher Pfiff konnte buchstäblich den Tod bedeuten, ob nun auf offener See oder im fragilen Gemeinschaftsgewerk des Theaters.
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Das komlizierte „Wirrwarr“ hinter der Bühne, ohne das kein
schneller Bühnenwechsel möglich wäre


Auch Goethe hätte ein Pfiff beinahe das Leben gekostet. Als Intendant saß er gerade in der Weimarer Uraufführung des „Zerbrochnen Krugs“, als ein Zuschauer sein Missfallen pfeifend ausdrückte – und der beleidigte Autor Heinrich von Kleist rot sah. Er witterte eine Verschwörung der Theaterleitung und forderte den nichtsahnenden Goethe zum Duell mit der Pistole. So zumindest die Legende. Sie enthüllt den eigentlichen Kern des Aberglaubens um das Pfeifen: die Angst vor dem Echo. Denn der Widerhall gilt als Stimme unsichtbarer Mächte und lockt Geister und Dämonen an, die als neidische Dauerbegleiter daran arbeiten, alles in sein Gegenteil zu verkehren.
So pfeifen Theaterschaffende nicht auf der Bühne, um beim Applaus nicht selbst ausgepfiffen zu werden. „Wie es hineinschallt, so tönt es heraus“.

Natürlich bestätigen Ausnahmen die Regel: Innerhalb von Theaterstücken darf gepfiffen werden. In der Oper zum Beispiel wird das gern und ausgiebig getan. Der Teufel tritt in Boitos „Mefistofele“ nicht singend, sondern pfeifend auf. Auch in Konzerten herrscht kein Pfeif-Verbot. „Ich bin die größte Pfeife Deutschlands“, sagte die Schauspielerin Ilse Werner einmal und meinte das keineswegs selbstkritisch. Das Pfeifen enthüllte sich als ihr eigentliches Talent und bescherte ihr 1942 nicht nur den Spitznamen „Reichspfeife“, sondern darüber hinaus eine glanzvolle Karriere im Film und Theater.
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Ilse Werner

Es ist also allein das unbedachte Pfeifen, das verheerende Folgen hat und unbedingt zu vermeiden ist. Sollte es doch einmal passieren, muß bei dem abergläubischen Theatermitarbeitern (… oder aber auch aus „Tradition“) ein schneller Gegenzauber her, um Teufel und Theatergeister abzuwehren: raus auf die Straße, dreimal um das Theater laufen...

Nun ja, den Rest kennt man ja noch aus dem Thread:
„Toi, Toi, Toi“
(Wie immer: Das Blaue „Songs und ihre Hintergründe“ anklicken – und der Link führt zum richtigen Beitrag)
 
„Perlen vor die Säue werfen“
Die Redewendung "Perlen vor die Säue werfen" ist wieder einmal eine Formulierung, die aus der Bibel stammt. Im Evangelium nach Matthäus heißt es: "Ihr sollt das Heiligtum nicht den Hunden geben und eure Perlen nicht vor die Säue werfen, auf daß sie dieselben nicht zertreten mit ihren Füßen." Auf welches Ereignis sich die Bibelstelle genau bezieht, ist nicht bekannt - wohl aber, was sie bedeutet.
Denn wir verwenden dieses eher ungewöhnliche Sprichwort, um auszudrücken, daß jemand eine nette Geste oder ein Geschenk nicht angemessen schätzt. Genauso wenig wie diese Person unsere Mühen erkennt, wissen Säue den Wert von Perlen zu würdigen. Sie vergraben sie im Dreck, fressen sie oder treten sie mit Füßen, aber bemerken nicht, daß es sich eigentlich um etwas sehr Kostbares handelt.
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„Sich ins gemachte Nest setzen“
Die Redewendung hat ihren Ursprung in der Tierwelt, genauer im Vogelreich: Die meisten Vogelarten bauen ihre Nester im Frühling - und das ist für die werdenden Vogeleltern richtig harte Arbeit! Ist das Nest an einer geschützten Stelle sicher gebaut und behaglich ausgepolstert, legt die Vogelmutter ihre Eier ins Nest und brütet dieses aus bis die Küken das Licht der Welt erblicken.
Es gibt jedoch eine Ausnahme: Der Kuckuck macht sich nämlich nicht erst die Mühe, mühevoll ein eigenes Nest zu bauen. Stattdessen legt er die eigenen Eier klammheimlich in fremde Nester. Der hinters Licht geführte Vogel brütet nichtsahnend das fremde Kuckucksei zusammen mit seinen eigenen Eiern aus.
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So entstand aus dieser Situation die deutsche Redewendung "Sich ins gemachte Nest setzen" - sich selbst ohne eigene Leistung, aber durch die harte Arbeit anderer, einen Vorteil zu verschaffen.