Wissen, das man im Leben bestimmt nie braucht.

„das ist kalter Kaffee“
Bedeutung: Die Redewendung steht für sinnloses „Geschwätz“ bei dem nichts herauskommt.

Herkunft: Der Spruch kommt aus der Neuzeit. „Kalter Kaffee" ist „fad“ und geschmackslos. Er ist nur noch bitter. „Kalter Kaffee“ ist kein Genuß mehr. Genau so unerfreulich und unergiebig wie ein sinnloses „Gefasel“, das nur Zeit verschwendet.
 
„sein Fett weg bekommen“
Bedeutung: Man bekommt Ärger, wird ausgeschimpft, erhält eine Strafe. Man bekommt, was man verdient hat.

Herkunft: Früher bei den so genannten „Hausschlachtungen“ hatte das Familienoberhaupt die Aufgabe, der Familie und allen, die bei der Aufzucht und der Schlachtung geholfen hatten das Fleisch gerecht zu verteilen. Zu jener Zeit, als man mehr körperlich arbeiten mußte galt fettiges Fleisch wertvoller, als heute, wo jeder nur noch mageres Fleisch haben möchte. Fett – der als „Geschmacksträger“ erst den Geschmack ausmacht galt damals umso begehrenswerter.
Später drehte man den Sinn um. Frei nach dem Motto: Wer sich etwas zu Schulden kommen läßt – der braucht auch eine gerechte Strafe. Der muß für den Mist, den er verzapft hat auch „sein Fett weg bekommen“.
 
„Holland in Not“
Bedeutung: Man befindet sich in großer Bedrängnis oder Gefahr und sieht keinen Ausweg mehr.

Herkunft: (Der Name „Holland“ ist nur ein Teil der Niederlande – wird aber fälschlicher Weise meistens für das ganze Land benutzt. Das ist, als würde die Welt Deutschland als „Bayern“ bezeichnen.)
In den Niederlanden taucht bereits im 16. Jahrhundert diese Redensart auf, in der die Bewohner verspottet werden. Hier geht es darum, daß wegen Kleinigkeiten ein großes Theater gemacht wird. Ein anderer beliebter Spruch aus jener Zeit: "Wenn den ein Floh beißt, dann ist Holland in Not."
Aber Holland war auch in Wirklichkeit immer gefährdet: Durch Deichbrüche (Beinahe die ganzen Niederlande befinden sich unterhalb des Meeresspiegels.) oder durch feindliche Besatzungen. So ist aus der spöttischen Formulierung die Redensart geworden, die eine wirkliche Notsituation beschreibt.
 
„Kalte Füße bekommen“
Bedeutung: Man steigt aus einem Vorhaben aus, weil plötzlich Bedenken auftauchen, weil man Angst bekommt.

Herkunft: Diese Redewendung kommt aus dem Bereich des illegalen Glücks-Spiels. Diese sind in der Geschichte von den Staatsoberhäuptern nur ungern gesehen. So mancher ansonsten brave Familienvater und Steuerzahler verliert und verlor bei den illegalen Glücksspielen „Haus und Hof“. So wurden diese untersagten Spiele meist in dunklen Kellerräumen ausgerichtet. Wer bereits zu viel verloren hatte und aus dem laufenden Spiel aussteigen wollte – nutzte oft seine „kalten Füße“ als Ausrede. Frei nach dem Motto: „Ich habe kalte Füße bekommen und muß mich erst einmal kurz aufwärmen!“
 
„Stehenden Fußes“
Bedeutung: Es geschieht etwas unmittelbar. Auf ein Geschehnis erfolgt sehr schnell eine Reaktion.

Herkunft: Im Mittelalter vor einem Gericht konnte man ein Urteil nur sofort anfechten. Wenn man mit dem Urteil nicht einverstanden war mußte man sich sofort zu Wort melden. Erst nach Hause gehen, sich mit anderen zu beraten, die Sache zu überdenken war nicht möglich. Wer nicht sofort Einspruch einlegte hatte das Urteil automatisch akzeptiert. Der Widerspruch erfolgte also „stehenden Fußes“.
 
„Etwas in petto haben“
Bedeutung: Man hat Pläne, die man noch vor den anderen verborgen hält. Nach einem vergeblichen „öffentlichen“ Plan kann man einen von den anderen unvermuteten „Plan B“ noch „in der Hinterhand haben“.

Herkunft: Während des Mittelalters galt das Herz als das Zentrum der Gedanken und der Gefühle. Noch heute redet man von Redewendungen, wie „von Herzen gut“, „von Herzen gerne“, „Herzlich Willkommen“, verschenkt man Schokoladen-Herzen am Valentinstag, „Herzallerliebst“ …

So wurde der Verstand, das Denken und die „Seele“ nicht im Kopf – mit dem Gehirn - in Verbindung gebracht. Die Persönlichkeit wurde im Herzen vermutet. Die Quelle für das italienische „in petto“. Dieses leitet sich vom lateinischen „in pectorle“ (in der Brust) ab. Gemeint ist, das man für andere nicht zugängliche Gedanken - nicht ausgesprochen - in der Brust verwahrt. Hieraus entwickelte sich das italienische „in petto“ ab. „in petto“ ist also ein Geheimnis, das man in der Brust versteckt. Im 18. Jahrhundert erreichte der Spruch Deutschland.
 
„Not am Mann“
Bedeutung: Eine Gefahr ist ganz besonders groß, etwas Lebenswichtiges fehlt …

Herkunft: Noch heute gibt es Überbleibsel aus der Zeit dieses Spruches. Immer noch ist die Rede, von der "Waffe am Mann“, einem "Werkzeug am Mann" und ähnlichen Redewendungen. „Not am Mann“ kommt aus der Zeit, als im Krieg noch Mann gegen Mann gekämpft wurde. Als man noch mit dem Schwert oder mit der Axt in der einen Hand und einem Schild in der anderen Hand in der Schlacht stand. Direkt gegenüber stand der Feind, der ähnlich bewaffnet war. Beide Seiten stürmten aufeinander ein und jeder kämpfte mit allen Tricks um sein Leben. Die Wahrscheinlichkeit, bei diesem Kampf nicht verletzt oder getötet zu werden war nur minimal. Die Gefahr (die Bedrohung, die Not) war ganz nah: Direkt „am Mann“.
 
„Etwas aus dem Ärmel schütteln“
Bedeutung: Man bringt etwas ohne Mühe – mit Leichtigkeit hervor. Man kann etwas aus dem Gedächtnis ganz leicht hervorbringen, etwas mit Leichtigkeit tun oder verstehen.

Herkunft: Im Mittelalter war die Kleidung sehr weit geschnitten. Alle Wertsachen wurden bei dieser Mode in den Ärmel untergebracht.
Einen „Geldbeutel“ m Gürtel konnte man leicht abschneiden. Beim Transport in Taschen und Körben wurden diese oft bei Tätigkeiten (genau wie heute) für kurze Zeit auf den Boden abgestellt. Durch die Tätigkeit war man so abgelenkt, daß man den Diebstahl erst zu spät bemerkte. Der Dieb war „über alle Berge“
Am Ärmel sah und fühlte man man alles. Der Diebstahl wurde sofort bemerkt. Brauchte man das Geld oder die Papiere holte man sie aus dem Ärmel. Man „schüttelte es aus dem Ärmel".
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„Auf dem Präsentierteller sitzen“
Bedeutung: Jemand wird so platziert, daß man ihn gut sehen und erkennen kann. Eine Person ist so aufgestellt, daß er für den Feind, einen Attentäter … ein gutes Ziel bietet.


Herkunft: Wenn ein Besucher auf einem Herrensitz den Hausherren privat oder geschäftlich aufsuchen wollte kam er nicht sofort in die privaten Räume. Er mußte erst seine Visitenkarte auf den Präsentierteller legen. Der Diener / die Zofe / das Dienstmädchen brachte daraufhin den Präsentierteller mit der Karte zu der Herrschaft. Dieser konnte auf den ersten Blick erkennen, wer eintreten wollte: Auf der Karte stand der Name, Beruf, „Eherntitel“ (Dr., Baron, Herzog, …) und die Adresse. In manchen Fällen auch die Absicht des Besuches. Die Herrschaft konnte nun entscheiden, ob der Gast eintreten konnte oder ob er den Gast „abblitzen ließ“.
Die Karte vertrat sozusagen die Person, die Einlaß wollte. Anders ausgedrückt: Das „auf dem Präsentierteller sitzen“ der Visitenkarte erleichterte dem Gast den Zutritt zum Gastgeber.
 
„Alter Knacker“
Bedeutung: Eine ältere Person. Es wird angedeutet, daß diese Person verbraucht ist. Angespielt wird auf das Knacken der Gelenke.

Herkunft: Die Redewendung kommt aus der Welt des "Spinnens".
;) Nein, es geht nicht darum, "verrückt" zu sein. Es geht um das Herstellen von Garn (früher am Spinnrad). Bei dem Spinnen – der Herstellung eines Garns (eines Fadens) wurde die Länge eines Fadens an der Haspel (auf der der Faden aufgewickelt wird) abgemessen. Kinder (die zum Arbeiten zu jung waren) oder die Großeltern (die im Leben ihre Arbeitskraft bereits verbraucht hatten zählten zum Abmessen die Umdrehungen der Haspel mit. Wer sich verzählt hatte - der hatte sich verhaspelt. Man mußte von vorne anfangen. Zur Hilfe wurde eine Zahnradinstallation angebracht. Dieses lief mit jeder Umdrehung mit. Nach jeder 500sten Umdrehung ließ die Konstruktion ein Holz „knacken“. der Sinn der Redewendung ist also, daß der alte und "verbrauchte Opa" sich beim Zählen vertan hat, welches erst durch das "Knacken" (des Holzes) verhindert wurde.

Dieser Vorgang brachte 2 Redewendungen mit sich:
1) „Alter Knacker“ – der alte zählende Großvater, der nicht mehr arbeitsfähig war und das Knacken des „Holzes“. Das führte zum verbrauchten Senioren mit dem „Knacken der Gelenke“.
2 das „Verhaspeln“ – ein Fehler beim zählen (und heute Fehler bei dem Sprechen)
 
„Sich verhaspeln“
Bedeutung: Sich versprechen, bei dem Sprechen einen Fehler machen.

Herkunft: Bei dem Spinnen – der Herstellung eines Garns (eines Fadens) wird die Wolle zu einem „Garn“ verarbeitet. Auf dem Spinnrad wird durch das „Verziehen“ und „Verdrehen“ der Woll-Fasern der Faden hergestellt. Danach wird er auf der „Haspel“ direkt aufgerollt, damit er sich nicht zu einem Knäuel verknoten kann.
Wenn man „den Faden verliert“ – wenn *1 man sich beim Abmessen – beim „zählen“ der Umdrehungen der „Haspel“ einen Fehler macht – dann hat man „sich verhaspelt“. Man muß von vorn anfangen zu zählen.

Dieser Spruch wurde sehr bald für Fehler beim Sprechen übernommen.

*1 siehe oben: „Alter Knacker“
 
„splitternackt sein“
Bedeutung: Schon im 15. Jahrhundert war man "splitternaket", also ganz nackig.

Herkunft: Diese Redewendung kommt aus der „Holzwirtschaft. Ursprünglich heißt es: „splinternackt“. Der „Splint“ ist die Faser, die „Bastschicht“. Diese befindet sich bei einem Baum zwischen der Rinde und dem „Stammholz“. Ein Stamm ist erst „nackt“, wenn neben der Rinde auch der „Splint“ entfernt ist, damit der Stamm weiter verarbeitet werden kann. Mit der Entfernung der Rinde und des Splint ist der Stamm „splinternackt“ – „splitternackt“. Fertig zum Zersägen.
 
„auftafeln“ / „Die Tafel aufheben“ / „Katzentisch“ / „Stühle rücken“

Bedeutungen:
„Auftafeln“: Das Essen auf den Tisch bringen, mit dem Essen zu beginnen.

„Die Tafel aufheben“: Das Essen beenden.

"Katzentisch": Das ist der Tisch bei repräsentativen Essen (z.B. „Staatsessen“) oder bei Familienfeiern, der für „weniger wichtige Gäste“ vorgesehen ist. Meist für Kinder, die „eh nur kleckern“ und „stören. Auch Personen die niemand leiden kann, wo „leider am „Erwachsenen-Tisch“ kein anderer Platz mehr war“. Wo die Person aber trotzdem zur Familie gehört und aus Anstand eingeladen werden muß.

„Stühlerücken“: Heute steht das „Stühlerücken“ für das verschieben von Stühlen (wenn der Holzstuhl auf einem glatten Boden lautstark verschoben wird), das Zurückschieben der Stühle. Zum Beispiel bei dem Aufstehen. Zudem steht die Redewendung für einen Wechsel in den Führungspositionen eines Konzerns.

Herkunft: Im Mittelalter „Tafelte man auf“: Man servierte das Essen auf einer „Tafel“ – ähnlich, wie ein heutiges Tablett. Das ging schneller, als wenn man jeden Teller, jede Schüssel, jede Platte mit den Braten … einzeln in den Raum trug. Dieses Tablett entsprach in etwa dem heutigen Tablett bei dem „Frühstück im Bett“. Man trug dieses „Tablett“ in den Fest-Raum (Spreiseraum, Tanz-Saal, Empfangsraum, die „Gute Stube“…) und speist. War der Gastgeber satt wurde „die Tafel aufgehoben“ – egal, wie weit die anderen Gäste waren. So entstand der Begriff „Katzentisch“. Hier bekamen die Gäste als letztes ihr Essen. Bei einem Herrscher mit einigen hundert Gästen konnte es passieren, daß der König satt war, bevor die letzen Gäste ihr Essen erhielten! Sie mußten wie die Katzen und Hunde selber zusehen, wie sie satt wurden.
Zurück zu „die Tafel aufheben“: War der Hausherr satt wurde „die Tafel aufgehoben“. Die Tabletts im Saal wurden wieder herausgetragen. Man „rückte die Stühle“ und nun leeren Tische zur Seite. So hatten die Gäste nun in dem Saal den notwendigen Platz, um zu tanzen.
 
„Schlitzohr“
Bedeutung: Ein „Schlitzohr“ ist ein durchtriebener, listiger Mensch. Eine Person, die sich zudem oft nicht so ganz an das Gesetz hält.

Herkunft: Im Mittelalter gab es die „Zünfte“. Ein Zusammenschluß der Berufsgruppen. Diese hatten ihre eigenen Regeln. Mitglieder einiger dieser Zünfte trugen zum Zeichen der Mitgliedschaft einen goldenen Ohrring. (Heute ist diese Tradition vor allem noch in den Filmen von den Piraten bekannt) Verstießen die Mitglieder gegen Gesetze oder gegen die Regeln der Zunft dann wurde der Ohrring schmerzhaft wieder abgenommen: Man riß ihn vom Ohr ab. Folge: Der Mann hatte ein „Schlitzohr“.

Was auch wissenswert ist: Diese goldenen Ohrringe mit dem Zeichen der Zunft hatten etwas mehr Wert, als eine Beerdigung kosten würde. Damit konnte ein verunglücktes Zunftmitglied standesgemäß und christlich auf dem Friedhof beerdigt werden. Er wurde nicht irgendwo verscharrt.

Eine andere Vorgehensweise des Mittelalters, daß diese Redensart erklären kann: Bäcker, die das Brot mit einem falschen Gewicht verkauften – und so aus dem Betrug Profit erwirtschafteten wurden hart bestraft. Entweder die Bäckertaufe: Hier wird der Bäcker mit seinem Brot aufgewogen. War das Brot zu leicht tauchte der Bäcker in seinem Käfig unter Wasser und ertrank. Weniger hart: Der Bäcker wurde mit seinem Ohr an die Kirchentür genagelt. Um sich zu befreien war er nach wenigen Stunden gezwungen, sich von der Kirchentür loszureißen. Die Folge: Das "Schlitzohr".
 
„Über die Stränge schlagen“
Bedeutung: Man ist in ausgelassener Stimmung (meist durch Alkohol). Wenn man dann zu weit geht – dann schlägt man über die Stränge“.

Herkunft: In den Zeiten ohne Auto war man auf Pferde und Kutschen angewiesen. Wenn ein Pferd „unwillig“ oder nervös ist – dann „bockt“ es. Wenn das Pferd dann noch ausschlägt kann es für den Kutscher, die Kutsche und die Passagiere gefährlich werden. Denn wenn das Pferd „über die Stränge schlägt“, dann kommt es mit einem Bein über eben diese „Stränge“ (die Lederriemen des Geschirrs). Es verfängt sich in den Riemen, stolpert und ein Unfall wird unumgänglich.
 
„Unter aller Sau“
Bedeutung: Etwas, was man macht, herstellt, sagt oder meint ist unglaublich schlecht. Es ist unter jedem Standard.

Herkunft: Diese Redewendung hat eigentlich nichts mit dem weiblichen Schwein zu tun: Im jüdischen
steht das Wort „Seo“ für das für uns verständlichere Wort „Maßstab“. So rief man früher „unter allem Seo sein. Also im Prinzip immer noch nach all den Jahrhunderten die Selbe Bedeutung.
 
„Urlaub“
Bedeutung: Die Zeit des Jahres,in der man nicht zur Schule / zur Arbeit gehen muß.

Herkunft: Im Mittelalter steht das Wort „urloup“ in der höfischen Sprache für eine Zeit, in der ein Adeliger, eine Dame oder ein Ritter sich vom Hofe der Herrschaft ohne eine Strafe fürchten zu müssen entfernen darf. So baten Ritter ihren Lehnsherren um „urloub“

Eine andere Art des „urloubs“ war, wenn für Handwerker auf der „Walz“ ihren Lehnsherren für eine gewisse Zeit verlassen durften. Auf dieser Reise durch das Land lernte man in der Fremde mehr Techniken seines Berufes - und konnte so seinen berufliches Wissen und sein Allgeimeinwissen zu erweitern.

Nach der Erntezeit konnten Knechte und Mägde zu dem „Altbauern“ („Ur“) gehen und um Erlaubnis für ein „urloub“ fragen. Wurde die Erlaubnis gegeben gab der „UR“ bei Zufriedenheit eine Art „Trinkgeld“. Mit diesem Geld konnten die Knechte und Mägde sich die freie Zeit verschönern. (Der Vorfahr des Urlaubgeldes.)

Als nächstes wandelte sich die Bedeutung: der „urloub“ wurde zum „Urlaub“. Er wurde als offizielle vorübergehende Freistellung von einem Dienstverhältnis verstanden. Allgemeiner dann als „dienst- oder arbeitsfreie Tage, die der Erholung dienten“.

Ab dem 18. Jahrhundert übernimmt das Militär den Urlaub. Es bürgerte sich ein, daß Soldaten nach einem (siegreichen) Krieg zur Belohnung eine festgelegte dienstfreie Zeit bewilligt wurde.
 
„O Jemine! Herrje!“
Bedeutung: Diese Redewendung ist ein Ausruf des Mitleids, Entsetzens oder der Überraschung.

Herkunft: In der Bibel lautet das zweite Gebot: "Du sollst den Namen Deines Herrn nicht mißbrauchen." Um dieses Gebot zu umgehen, veränderten „Schlitzohren“ den Ausruf "O Jesu Domine", die lateinische Anrede für "Herr Jesus", auf "Herrje" oder "O Jemine".
 
„hänseln „
Bedeutung: Man ärgert eine andere Person.

Herkunft: „Hänseln“ kommt nicht von dem Namen Hans („Hänsel“ und Gretel). „Hänseln“ kommt von der mittelalterlichen „Hanse“:
https://de.wikipedia.org/wiki/Hanse

Teilweise werden heute noch Auszubildende mit kleinen Streichen geärgert:
Den „Kümmelspalter“ oder den „Erbsenschäler“ von der Reparatur holen, Spaghetti im Kühlhaus zu trocknen aufhängen, Zwiebelfische, Aalfüße oder Krabbenleber einzukaufen, den CD-Anschluß reparieren zu lassen, den „Kurvenbohrer“ oder den „Kantenzirkel“ aus dem Wagen holen, den Weg „… bis zum Container, biege um 180 Grad nach links ab …“ (180 Grad ist bekanntlich geradeaus!), das „Steuerhinterziehungsformular“ aus dem Büro holen, …

Bei der „Hanse“ gab es bedeutend drastischere und peinlichere „Aufnahmerituale“, aus denen sich die heutigen kleinen Streiche entwickelt haben. Diese Aufnahmerituale wurden vom Volksmund „hänseln“ genannt.
 
„Ein Buch aufschlagen“
Bedeutung: Das „geschlossene“ Buch zum Lesen auf eine bestimmte Seite „öffnen“.

Herkunft: Früher gab es lediglich sehr wertvolle handschriftliche Bücher. Einzelstücke – denn es gab noch keinen Buchdruck. Viel zu wertvoll, als daß irgendetwas mit dem Buch passieren darf. So wurden für die „Skripte“ … (von lateinisch scriptum „geschrieben“ – ein Werk ohne ein Schutzumschlag. Ursprünglich eine „Papyrus-Rolle“, dann einzelne Blätter und daraufhin „gebundene“ Blätter ) … Schutzumschläge entwickelt: Zwei Buchdeckel – damals aus Buchenholz und Leder. Diese Buchdeckel wurden oft von Metallhaken zusammengehalten. Zum Öffnen drückte man auf den oberen Deckel – der Metallhaken ließ sich öffnen. „Schlug“ man aber respektlos auf den
Buchdeckel sprang oft das Buch – durch den Druck des gepressten Buchs - von alleine auf. Die Quelle für das heutige „ein Buch aufschlagen“.

Das Wort Buch kommt übrigens aus dem althochdeutschen. Hier war das „buoch“ kein Wort für ein Buch. Es steht für mehrere „Schriften“. Denn hier geht es um die germanischen Runen. Diese wurden auf Buchenstäbchen geritzt. Es waren z.B. die Vorlagen für die Steinmetze mit den „Runensteinen“. Wahrscheinlich auch für wichtige Nachrichten und Rezepturen der Druiden. Das läßt sich aber leider nicht mehr belegen. Die Christen haben alles, was mit dem Glauben und der Kultur der Germanen zu tun hatte wie im Südamerika vernichtet. Auf den Heiligtümern der Germanen (z.B. "Tinkstellen") wurden fast immer die Kirchen gebaut. Heute gibt es nur nur einseitige (nur aus der Sichtweise der Römer) schriftliche Quellen, die römische Geschichtsschreiber über die Germanen verfaßten.
... Erst mit dem Christentum kamen Papyrus, Papier und die Schrift - die Bücher.